Auf der Frontseite der NZZ-Ausgabe vom 7. Juni 1917 prangte eine grosser Artikel über Zug und eine Kopftuchpflicht.
Die Leser der «Zuger Zeitung» sind sich dank der Serie «Vor 150 Jahren» an Bilder historischer Frontseiten gewöhnt. Am Donnerstag kamen die Leser unseres Mutterhauses «Neue Zürcher Zeitung» ebenfalls in den Genuss einer alten Frontseite. Die 101 Jahre alte Ausgabe entspringt einem Inserat, welches sich um einen 101-Jährigen Mann dreht.
Der Inhalt der NZZ-Front vom 7. Juni 1917 handelt zu einem grossen Teil von Zug. Denn im unteren Artikel berichtet die Zeitung von Nachbarschafts- oder Gaumertafeln. Die Bretter in der Grösse von 22 auf 30 Zentimeter zeigen Malereien und waren im Museum Burg Zug ausgestellt.
«Die Verkäuferinnen sind Frauen, und zwar Zugerfrauen», beschreibt der Autor eines der Gemälde. «Denn solch komische Kopfbedeckungen waren nur im Kanton Zug bei den herrischen und bürgerlichen Frauen im Gebrauch.» Diese seien zwischen 1720 bis zirka 1800 getragen worden. «Bis etwa 1740 wäre es unehrbar gewesen, wenn Verheiratete mit unbedeckten Ohren und Haaren auf die Strasse gegangen wären. Deshalb war die Kopfbedeckung so gross, dass beides verdeckt wurde.»