Zug: Ersatzbau für die Spanier lässt auf sich warten

Ein Kabelbrand führte dazu, dass der spanische Verein in Zug sein Lokal verlor. Bereits an Ostern sollte der Ersatzbau eröffnen. Doch die Spanier müssen sich in Geduld üben. Das legten ihnen die Zuständigen bei der Stadt am Donnerstag dar.

Christopher Gilb
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Der ehemalige Standort des Centro Español an der Chamerstrasse 169: Abgesteckt sind die Container bereits, die Platzierung verzögert sich aber. Zuger Zeitung/Stefan Kaiser (16. Mai 2018)

Der ehemalige Standort des Centro Español an der Chamerstrasse 169: Abgesteckt sind die Container bereits, die Platzierung verzögert sich aber.
Zuger Zeitung/Stefan Kaiser (16. Mai 2018)

Das neue Centro Español soll sich vom Alten, im August 2017 abgebrannten nicht gross unterscheiden. Es sollte sich wieder an der Chamerstrasse 169 befinden, einstöckig sein und über einen Restaurantbereich, eine Küche, ein Büro und ein Lager verfügen. Initiant der Containerlösung ist der Hünenberger Architekt Alberto Casco. Er reichte ende letztes Jahr beim Eigentümer des Grundstücks der Immobilenabteilung der Stadt Zug für den Verein ein Konzept ein, das gutgeheissen wurde. Auch Einsprachen gab es keine. Casco prognostizierte, bis Ostern werde man eröffnen können.

Doch der Container wurde immer noch nicht platziert. Am Donnerstagnachmittag fand deswegen ein klärendes Gespräch mit den Verantwortlichen auf Seiten der Stadt statt. «Uns wurde erklärt, was in diesem Fall der politische Prozess ist und wie lange dieser geht», so Casco. Und weiter: «Gewissermassen war das neu für uns, wir waren da ein Stück weit Laien.» Denn die Kosten für das Provisorium belaufen sich auf 350 000 Franken. Die Spanier beabsichtigen, diese bis zum Ende der Mietdauer zu refinanzieren.

Spätestens ende Jahr soll Container stehen

Aber auch wenn die Stadt Bauherrin ist, bei einem Bau dieser Grössenordnung kann sie trotzdem nicht alleine entscheiden. «Wir unterliegen da dem sogenannten Bruttoprinzip, auch wenn die Summe von der Gebäudeversicherung gedeckt ist, hat der Grosse Gemeinderat das letzte Wort», erklärt der zuständige Stadtrat, Finanzchef Karl Kobelt. Der Stadtrat selbst hingegen kann Summen bis 200 000 Franken sprechen. «Das heutige Gespräch hat dazu gedient, das weitere Vorgehen zu besprechen,» so Kobelt

Das weitere Vorgehen sehe wie folgt aus: «Derzeit arbeiten wir eine GGR-Vorlage aus und geben diese dann in die Kommissionen.» Ziel sei, dass diese dann kurz nach den Sommerferien im Grossen Gemeinderat thematisiert werde. «Und falls dieser Ja sagt, kann es losgehen.» Er sei guten Mutes, so Kobelt, dass bis spätestens Ende Jahr das neue Centro stehe. «Ich hoffe es, denn das Centro Español ist eine gute Sache.» Aber es könne immer politische Unwegsamkeiten geben. «Wir strebten schon nach dem Brand rasch eine Lösung an, stellten dann aber fest, wie komplex die Prozesse sind», so Kobelt weiter.

Zwischenzeitlich hatten die Spanier in den Räumlichkeiten des türkischen Vereins im alten Spital Unterschlupf gefunden. Doch dort funktionierte es anscheinend nicht wie erhofft. «Die Interimslösung stiess leider bei unseren Gästen sowie Mitgliedern überhaupt nicht auf Akzeptanz. Dies wohl, weil das Lokal weniger gut zugänglich und die Parkplatzsituation etwas schwierig ist», sagte Vereinspräsident Toni Rodriguez unlängst gegenüber «ZentralPlus». Trotzdem wollen sie, auch wenn die Einnahmenseite gerade leidet, warten. «Uns ist es wichtig, an unseren alten Standort zurückgehen zu können, deshalb warten wir gerne, auch wenn es nicht einfach ist», so Architekt Casco. Er betont, die Zusammenarbeit mit der Stadt diesbezüglich laufe einwandfrei.