ZUG: Kleiderdiebstahl im Herren Globus: Diebesgut ist schwer auffindbar

Am Wochenende sind im Herren Globus Kleidungsstücke im Wert von über 100'000 Franken entwendet worden. Die Polizei sucht weiter nach Zeugen. Eine Detektei vermutet gar «organisierte Kriminalität».

Andrea Muff
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In der Filiale des Herren Globus an der Bahnhofstrasse machten Unbekannte grosse Beute. (Bild: Maria Schmid (Zug, 11. September 2017))

In der Filiale des Herren Globus an der Bahnhofstrasse machten Unbekannte grosse Beute. (Bild: Maria Schmid (Zug, 11. September 2017))

Andrea Muff

andrea.muff@zugerzeitung.ch

Kleidungsstücke im Wert von über hunderttausend Franken haben am Wochenende Unbekannte in der Filiale des Herren Globus an der Bahnhofstrasse in Zug erbeutet. Laut Medienmitteilung der Zuger Strafverfolgungsbehörden geht die Polizei «aufgrund der grossen Warenmenge» von mehreren Tätern aus. Entdeckt wurde der Diebstahl im ersten Obergeschoss der Filiale am Sonntagmorgen, 10. September. Demnach müsse der Einbruch nach Ladenschluss zwischen Samstag, 17.15 Uhr, und Sonntag, 7 Uhr morgens, erfolgt sein. «Die Polizei kann derzeit keine genaueren Angaben zum Tatzeitpunkt machen», sagt Judith Aklin, Mediensprecherin der Zuger Strafverfolgungsbehörden. Die Täterschaft sei in unbekannte Richtung geflüchtet.

Die Polizei sucht nach Zeugen, welche Personen gesehen haben, die Ware aus dem Gebäude getragen oder die Ware in ein grösseres, parkiertes Fahrzeug eingeladen haben. Möglicherweise haben Personen auch ungewöhnliche Geräusche wahrgenommen. Jede verdächtige Beobachtung, der bisher keine Bedeutung beigemessen wurde, könne wichtig sein. «Momentan werten wir erste Hinweise von Zeugen aus und suchen gleichzeitig weiter nach Personen, die am Abend oder in der Nacht etwas gesehen haben», erklärt Aklin.

Schwierigkeiten bei der Fahndung

Dass man die Täterschaft über die gestohlenen Kleidungsstücke finden kann, sei indes eher unwahrscheinlich, so die Mediensprecherin. Die Kleider sind Massenware: «Im Gegensatz zu Luxusuhren sind die Kleidungsstücke nicht mit einer spezifischen Seriennummer registriert oder haben wie Unikate spezielle Erkennungsmerkmale», meint Judith Aklin zu den Schwierigkeiten bei der Fahndung nach dem Diebesgut. «Wir können auch nicht ausschliessen, dass die Kleidungsstücke ins Ausland gebracht oder im Internet zum Verkauf angeboten werden», sagt die Mediensprecherin weiter.

Die Medienstelle von Globus verweist auf die Medienmitteilung der Zuger Polizei und erklärt, dass man «während einer laufenden Untersuchung» keine Auskunft gibt.

Die Kurtz Detektei Zürich und Schweiz hat Erfahrungen «mit ähnlichen Szenarien, aber anderen Warenarten», gibt Inhaber Patrick Kurtz Auskunft. Die Detektei übernimmt auch Fälle aus dem Kanton Zug. Patrick Kurtz vermutet: «Erfahrungsgemäss steckt hinter solchen Grossdiebstählen organisierte Kriminalität mit zahlreichen internationalen Verwicklungen.» Das Diebesgut könnte im Ausland Absatz finden oder aber die Unbekannten könnten im Auftrag gehandelt haben: «Haben die Täter Geduld, könnten sie die Kleidung in kleinen Einzelmengen nach und nach online verkaufen», sagt Patrick Kurtz. Weiter plädiert er für einen «bedarfsgerechten Einbruchschutz» der Ladenlokale: «Natürlich gibt es nie Garantien auf hundertprozentigen Einbruchsschutz, denn gegen pure Gewalt lässt sich nun einmal nur begrenzt etwas ausrichten.»