Leserbrief
Wir brauchen lebendige, natürliche Ernährung

«Unterwegs im Dienst der Gewässer», Ausgabe vom 11. August, und «Landwirte ziehen ihr Projekt zurück», Ausgabe vom 28. Juli

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Was für eine (Ent-)Täuschung! Der Zugersee ist krank, die Fische – ein wichtiges Zuger Kulturgut – gehen den Bach respektive das Güllenloch runter. Ende Juli, nicht vor der Abstimmung über die Pestizid- und Trinkwasserinitiative, beendet der Bauernverband Zug das Sanierungsprojekt des Zugersees. Es hat ja auch in 5 Jahren nichts gebracht. Haben Sie sich von den angsttriefenden Plakaten des Bauernverbandes täuschen lassen und Nein gestimmt? Die Plakate haben Ihren Blick gefesselt? Hätten Sie nur den Kopf gedreht und den Zugersee betrachtet, schon im Februar eine braun-dunkelgrüne Brühe; und mit den Fischern geredet. Das Nein-Stimmen wäre Ihnen vergangen. Der Bauernverband stoppt sein Sanierungsprojekt, und was macht die Zuger Regierung? Eine Auslegeordnung. Sie legen aus und essen dazwischen Pangasius-Chnusperli mit einem vietnamesischen Antibiotika-Sösschen, keine Felchen oder Rötel nach Zuger Art? Nicht einmal Egli oder Forellen? Nein, es gibt im Zugersee keine Edelfische mehr! Nur noch ganz wenige stinken vor sich hin und warten auf ihre Rettung. Es wird allerhöchste Zeit, dass jeder Einzelne von uns kritisch wird und Verantwortung übernimmt. «Die Natur retten» beginnt auf unserem eigenen Teller. Und mit gezüchteten, veränderten und unnatürlichen Nahrungsmitteln überlebt niemand. Wir brauchen lebendige, natürliche Ernährung.

Carmen Prandina, Steinhausen