Volleyball
Die Steinhauserin Nicole Eiholzer sagt mit Blick auf die EM: «Manchmal fehlte nicht viel»

Die 26-Jährige hat mit dem Schweizer Team die Europameisterschaft im kroatischen Zadar bestritten und viele Eindrücke mitgenommen – nicht nur positive.

Interview: Michael Wyss
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Das einstige Beachvolleyballtalent Nicole Eiholzer übernimmt nun in der Hallen-Nationalmannschaft Verantwortung.

Das einstige Beachvolleyballtalent Nicole Eiholzer übernimmt nun in der Hallen-Nationalmannschaft Verantwortung.

Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf die EM zurück?

Nicole Eiholzer: Es sind gemischte Gefühle. Für mich war diese Europameisterschaft ein grossartiges Erlebnis, ein Highlight in meiner bisherigen Karriere. Es war wichtig, dass unser Land wieder einmal an einem grossen Turnier vertreten war. Enttäuschend war für mich allerdings, dass wir unser Ziel, den Achtelfinal, verpassten. Wir müssen nun die richtigen Lehren aus diesen Spielen ziehen.

Wäre der Achtelfinal denn realistisch gewesen?

Wir hätten zwei Teams hinter uns lassen müssen, das wäre sicher möglich gewesen. Den Achtelfinalteilnehmer Ungarn haben wir besiegt. Gegen den Mitkonkurrenten Slowakei war das Spiel spannend. Die 1:3-Niederlage war sicher enttäuschend. Manchmal fehlte wirklich nicht viel, obwohl wir in der Gruppe C klare Aussenseiterinnen waren.

Sie haben eine steile Karriere hingelegt. 2018 gaben Sie den Rücktritt vom Beachvolleyball, zwei Jahre später wurden Sie bereits für die Nationalmannschaft in der Halle aufgeboten.

Das stimmt. Mit den Erfolgen im Beachvolleyball und guten Leistungen in der Hallen-NLA-Meisterschaft konnte ich sicher Werbung in eigener Sache machen. Ich bin sehr stolz, dass ich die Schweiz bei Länderspielen vertreten darf.

In der NLA-Meisterschaft spielen Sie in Düdingen. Was können Sie von der EM in die nationale Meisterschaft mitnehmen?

Sehr viel. Die Partien waren auf einem hohen Niveau, das letzte Gruppenspiel gegen die Topnation Italien war lehrreich. Man kann beim Gegner vieles abschauen, aber auch in den eigenen Reihen sieht man Verbesserungsmöglichkeiten. Diese Auftritte bringen auch mich in meiner persönlichen Entwicklung weiter. Wichtig ist, dass man selbstkritisch ist und sich fragt: Wo kann ich mich verbessern? Was will ich das nächste Mal umsetzen? Was muss ich tun, damit ich dieses Manko beheben kann?

Im Oktober startet die neue NLA-Saison. Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrem Team?

Letzte Saison standen wir im Final gegen Neuenburg und verloren die Serie mit 1:3. Nun wollen wir wieder eine erfolgreiche Meisterschaft spielen. Es gefällt mit sehr gut in Düdingen und ich fühle mich auch wohl hier, deshalb habe ich den Vertrag auch um eine weitere Saison verlängert.