Harry Ziegler, Chefredakteur der Zuger Zeitung, über seine sportlichen Vorlieben.
Es gibt zwei Mannschaftssportarten, denen mein unsportliches Herz gehört. Fussball ist nicht dabei. Nein, nicht völliges Desinteresse, die Sportart, die ganze Landstriche in Raserei und Begeisterung versetzt, rangiert bei meinen televisionären Sportarten knapp hinter Badminton. Nun, man muss ja nicht alles mögen, auch mehrheitsfähigen Sport nicht.
Entziehen kann man sich dem alle paar Jahre stattfindenden Rummel nicht wirklich. Und solange es zwischen Weltmeisterschaft und Europameisterschaft längere Phasen gibt, ist auch dieser Rummel zu ertragen.
Zudem wohne ich neben einem fussballtechnisch sehr begeisterungsfähigen Menschen, der bei Kicker-Grossereignissen jeweils gleich einen nachbarschaftlichen Gruppenevent abfackelt. Mit allem, was dazugehört: TV, Grill, Bier, Zigarren etc. Und guter Stimmung natürlich. Und der Mann ist in seinem Glauben an die Schweizer Nationalmannschaft unerschütterlich – was ich bewundere. Selbst nach der grössten Klatsche gewinnt er der Mannschaftsleistung – auch wenn diese, sogar für Fussballbanausen erkennbar, grottenschlecht war – Positives ab. Er ist der eigentliche Grund dafür, dass Fussballfeste auch für mich zu einem Fest werden. Ich freue mich deshalb bereits auf den morgigen Match Brasilien–Schweiz. Die Vorbereitungen im Garten meines Nachbarn laufen. Es wurde probegegrillt, das Bier kaltgestellt.
Und nun, da Sie fast bis zum Ende dieser Kolumne durchgehalten haben, nenne ich gerne meine Lieblingsmannschaftssportarten: Eishockey (EVZ, ist doch klar) und American Football (Philadelphia Eagles, die endlich und erstmals den Superbowl gewonnen haben).