Übersetzer-Stipendium
Österreicherin erhält Zuger Förderpreis in der Höhe von 50'000 Franken

Seit 1997 wird das Zuger Übersetzer-Stipendium alle zwei Jahre vergeben. Es ist ein Fördergeld für herausragende Übersetzungen literarisch und kulturell bedeutender Werke in die deutsche Sprache. Die Empfängerin des Übersetzer-Stipendiums 2023 heisst Theresia Prammer.

Drucken

Zum 13. Mal wird 2023 das Zuger Übersetzer-Stipendium vergeben: Diesmal erhält mit Theresia Prammer eine gebürtige Österreicherin das Preisgeld in Höhe von 50'000 Franken. Dies für ihre Übersetzung von Gedichten Giovanni Pascolis (1855-1912).

Der italienische Dichter gilt in seinem Heimatland längst als moderner Klassiker. Sein lyrisches Werk, mit dem er auch international bekannt wurde, ist von kaum zu überschätzender Bedeutung für die Entwicklung der modernen italienischen Sprache, wie der Verein Zuger Übersetzer in seiner Mitteilung schreibt.

«Myricae», «Canti di Castelvecchio» und «Poemetti» sind die Titel der Originalbände mit Gedichten von Giovanni Pascoli, die Eingang finden sollen in Theresia Prammers geplante Anthologie. Das Augenmerk richtet sich dabei vor allem auf die phonosymbolistischen Schöpfungen des Dichters, der auch für seine literarische Mehrsprachigkeit bekannt ist und mit seiner vielstimmigen Poetik die Sphäre des Nature Writing um eine Haltung des Hörens bereichert.

Theresia Prammer (*1973), studierte Romanistik in Wien, Bologna und Neapel. Seit 2003 lebt sie in Berlin und übersetzt aus dem Französischen und Italienischen ins Deutsche sowie aus dem Deutschen ins Italienische. Nebst ihrer Arbeit als Übersetzerin publiziert sie Bücher, Kritiken und Essays zur Gegenwartsliteratur und zur literarischen Übersetzung. Zudem ist sie Herausgeberin diverser Anthologien und Schwerpunkt-Dossiers zu italienischen Themen. Theresia Prammers Arbeit wurde schon mehrfach ausgezeichnet.

Anerkennungspreis für zwei Autoren

Parallel zum Übersetzer-Stipendium wird der Zuger Anerkennungspreis vergeben. Dieser ist mit 10'000 Franken dotiert und wird an Personen verliehen, die sich um das kulturelle Leben im Kanton Zug über eine längere Zeitspanne hinweg verdient gemacht haben.

2023 erhalten zwei Personen diesen Preis. Zum einen Mário Gomes (*1978). Er ist als Autor, Übersetzer und Dokumentarfilmemacher tätig. Er hat in Lissabon und Bonn Sprach- und Literaturwissenschaften studiert und in Bonn und Florenz in Literaturtheorie promoviert. Er war Dozent für Literatur- und Medienwissenschaften an der Universität Bonn, der Universität der Künste in Berlin sowie an der Universität de Concepción (Chile). Mário Gomes übersetzt Prosa und Lyrik ins Deutsche, Portugiesische sowie ins Spanische.

Zum anderen Mike Wilson (*1974), ein US-amerikanisch-argentinischer Autor, der auf Spanisch schreibt. Er promovierte im Bereich der Literaturwissenschaften an der Cornell University, lebt seit 2005 in Chile und ist dort als Autor und Universitätsdozent tätig.

Die Preisverleihung findet am 3. September 2023 in Zug statt. (fae)

Alles Weitere zum Verein und zur Preisvergabe unter www.zugeruebersetzer.ch