Tierschutz
Vogelfreunde suchen nach Nistplätzen von Gebäudebrütern, um sie besser zu schützen

Im Auftrag der Gemeinde Baar werden Mitglieder des Zuger Vogelschutzvereins bald Brutstandorte von Gebäudebrütern suchen. Dafür sind sie mit Feldstechern im Siedlungsgebiet unterwegs.

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Gebäudebrütern wie Mauersegler oder Schwalben nisten auch in der Gemeinde Baar.

Gebäudebrütern wie Mauersegler oder Schwalben nisten auch in der Gemeinde Baar.

Bild: Marcel Ruppen

Am kommenden Samstag werden rund 20 Mitglieder des Zuger Vogelschutzvereins mit ihren Feldstechern ausrücken und damit in Baar Fassaden von Häusern absuchen: Sie suchen Brutstandorte von gefährdeten Gebäudebrütern ab, also etwa Mauersegler, Schwalben oder Turmfalken. Diese nisten üblicherweise an Felsen, im Siedlungsgebiet sind Gebäude jedoch eine willkommene Alternative, heisst es in einer Mitteilung der Gemeinde.

161 nachgewiesene Brutplätze

Auch in Baar nisten diese gefährdeten Vögel unter Vordächern oder an Fassaden mit Vorsprüngen: Im Jahr 2021 hat die Gemeinde Baar deshalb ein Gebäudebrüterinventar in Auftrag gegeben, teilt die Gemeinde weiter mit. Expertinnen und Experten hätten das gesamte Gemeindegebiet nach Brutstandorten abgesucht. Ergebnis: 161 nachgewiesene Nistplätze und gegen 500 Verdachtsstandorte; laut Mitteilung sind das Orte, die für Gebäudebrüter geeignet wären und an welchen ein Nistplatz vermutet wird. Die hohe Zahl an Verdachtsstandorten habe die Behörden bewogen, eine Überprüfung dieser potenziellen Nistplätze in Auftrag zu geben. Man möchten gerne möglichst viele der Verdachtsstandorte als definitive Brutstandorte. Denn: Nur bei einem nachgewiesenen Brutstandort kann die Gemeinde Einfluss darauf nehmen, dass etwa bevorstehende Umbauten an einem solchen Gebäude nicht gerade zur Brutzeit durchgeführt werden.

Die Mitglieder des Zuger Vogelschutzvereins werden zwischen 9 und 12 Uhr unterwegs sein und die Verdachtsstellen absuchen. «Wir möchten die Baarerinnen und Baarer um Verständnis bitten, dass private Gebäude mit Feldstechern nach Brutstandorten von Mauerseglern, Schwalben oder Turmfalken abgesucht werden», sagt der zuständige Gemeinderat Zari Dzaferi.

Die nachgewiesenen Brut- sowie die Verdachtsstandorte auf Baarer Gemeindegebiet können auf www.zugmap.ch (Reiter Natur und Umwelt/Wald, Flora, Fauna) eingesehen werden. (mme)