Die Oberwil Rebells verpassen das Double. Die Meisterschafts-Finalissima verlieren sie gegen die Sierre Lions mit 4:5.
Die Streethockeyaner der Oberwil Rebells gewannen Anfang April in Bonstetten den spannenden Cupfinal gegen die Sierre Lions mit 4:3 und holten sich den 10. Titel in der Vereinsgeschichte. Nun winkte am Sonntagnachmittag das Double in dieser Saison 2022/2023. Das Team von Headcoach Tibor Kapanek, welches auch im Playoff-Final auf die Sierre Lions traf, bot den Wallisern die Stirn und erzwang die Finalissima.
In der Best-of-5-Serie stand es am Samstag 2:2. Die Resultate zeigten, dass die Oberwil Rebells dieses Team besiegen können. Auf die 5:9-Auftaktniederlage folgte ein 8:5-Sieg. Im dritten Duell mussten die Rebells eine bittere 2:3-Niederlage nach Verlängerung einstecken. Mit dem 9:1-Kantersieg am letzten Samstag meldeten sich die Zuger aber zurück.
«Wir wissen, dass wir dieses Team besiegen können», zeigte sich Captain Tim Müller während dieser Finalserie immer wieder zuversichtlich. Recht hatte er, denn diese beiden Mannschaften, welche die Meisterschaft dominierten, begegneten sich immer auf Augenhöhe.
Beim sonntäglichen Spiel in Sierre vor knapp 600 Fans endete die Saison ganz bitter für die Rebells. Mit dem knappsten aller Resultate verlieren sie das entscheidende Spiel mit 4:5. Die Partie war spannend, der Ausgang der Partie stand bis am Schluss auf Messers Schneide. Die Walliser konnten schon früh in Führung gehen und doppelten nach: 2:0 lautete die Führung nach neun Minuten. Die Spieler von Headcoach Kapanek zeigten aber eine starke Moral und schafften durch Treffer von Tim Müller (16.; 2:1) und Yanick Müller (20.; 2:2) den Ausgleich.
Eine Vorentscheidung in dieser Partie war dann der Doppelschlag der Lions innert 58 Sekunden (24.; 3:2; 25.; 4:2). Mit dem 5:2 (46.) schien der Mist geführt zu sein, doch die Rebells kämpften sich nochmals zurück. Tim Müller (53.; 5:3) und Andrew Hildreth (59.; 5:4) sorgten mit ihren beiden Treffern nochmals für viel Nervenkitzel und grosse Spannung. Der Ausgleich wollte den aufopfernd kämpfenden Streethockeyanern aus der Zentralschweiz aber nicht mehr gelingen.
Die Niederlage zu verdauen, war nicht einfach nach Spielschluss. Einige Protagonisten äusserten sich nach dem Spiel. Stephan Sidler, Präsident: «Finalniederlagen sind immer mit einer grossen Enttäuschung verbunden. In unserem Fall, mit diesem knappen Ergebnis, schmerzt das umso mehr. Doch ich streiche das Positive heraus, was klar überwiegt. Mit einer sehr jungen Mannschaft haben wir den Cup gewonnen und in der Meisterschaft um den Titel mitgespielt. Chapeau, davor ziehe ich den Hut.»
Der Vereinshöchste atmet durch und sagt weiter: «Die Fortschritte, die das Team in den letzten Wochen und Monaten machte, ist sehr erfreulich und eine grosse Freude. Dieses Team ist ein Versprechen für die Zukunft.» Sportchef und Spieler Yves Stucki: «Ich bin sehr stolz auf diese jungen Akteure, die ihren Weg machen werden. Sie haben hart gearbeitet, viel Lehrgeld bezahlt und Erfahrungen gesammelt. Sie werden sich eines Tages mit der Goldmedaille belohnen.»
Spieler Raffaele Cioffo meint nach dem Spiel: «Wir sind enttäuscht, das Double lag griffbereit. In einigen Tagen wird uns aber bewusst werden, was wir diese Saison alles erreicht haben. Dieses Team hat den Zenit noch nicht erreicht, diese Saison war der Anfang einer vielversprechenden Zukunft.»
Spieler Raphael Enzler fügt an: «Unser Ziel war in den beiden Wettbewerben, den Final zu erreichen. Das haben wir geschafft. Diese heutige und äusserst bittere Niederlage, welche die Meisterschaft entschied, wird uns noch stärker machen. Manchmal muss man auf dramatische Art und Weise scheitern, um zu wissen, warum man trainiert und weiter den Weg gehen wird. Eines Tages kommt die Belohnung. Wir gehen gestärkt aus dieser Saison heraus.»
Captain Tim Müller sagte abschliessend: «Wenn mir das vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir Cupsieger werden und in der Meisterschaft Silber holen, hätte ich das sofort unterschrieben. Wir standen über den Erwartungen, notabene mit dem jüngsten Kader in der ganzen Schweiz.» Die Mannschaft bleibt bis auf den Rücktritt von Stucki zusammen und wird auch nächste Saison bestimmt im Cup und in der Meisterschaft zum Titelanwärter gehören.