Im Rahmen der Ortsplanung sind verschiedene Wünsche gegenüber dem Gemeinderat geäussert worden. Dieser nimmt sich einiges vor.
Bäume entsprechen einem echten Bedürfnis mancher Steinhauser. Deshalb soll es künftig unter anderen «mindestens 20 markante, quartierprägende Einzelbäume» im Siedlungsraum geben. Das geht aus Dokumenten hervor, die gegenwärtig im Rathaus aufliegen und die auch im Internet heruntergeladen werden können. Mehrere Konzepte bilden die «Räumliche Strategie 2040», auf der schliesslich die Ortsplanungsrevision fusst, über die die Bevölkerung dereinst abstimmen wird.
Das Siedlungsgebiet der flächenmässig kleinsten Zuger Gemeinde besteht zu grossen Teilen aus Asphalt und Beton. Dies nach kantonstypischer, enormer Bautätigkeit in den letzten Jahrzehnten. Das treibt viele in die darum herumliegenden Naherholungsgebiete, insbesondere in den Steinhauserwald mit seinem bekannten Weiher. Dieses Verhalten führt – nicht nur während des coronabedingten Lockdowns – zu Dichtestress bei Tieren und Menschen. Dank mehr Grün- und Freiräumen soll «der Druck auf Landwirtschaftszone und Wald nicht zunehmen», steht im erwähnten Strategiepapier. Dazu beitragen soll auch ein gebremstes Wachstum. Letztes Jahr begrüsste der Ort seinen 10000. Einwohner. Bis 2040 wird mit maximal 11800 Personen gerechnet. Dies dank Verdichtung an Stelle von Neueinzonungen. Bauten über 30 Metern sind gemäss der «Räumlichen Strategie» allerdings keine vorgesehen. Hingegen «preisgünstiger Wohnraum» und «Familienwohnungen», deren Bau gefördert werden soll.
Ein weiteres strategisches Ziel betrifft die Belebung des Zentrums sowie des Gebiets um den Bahnhof. Das klingt nicht unbedingt neu. Tatsächlich waren für den Bahnhof schon vor über fünf Jahren entsprechende Umbauarbeiten vorgesehen, bevor das Projekt aus finanziellen Gründen auf Eis gelegt wurde, wie es im Jahr 2016 hiess. Im Zentrum gilt unter anderem dem Weiermattplatz beim Steinbockbrunnen ein besonderes Augenmerk: Er soll frei von Motorfahrzeugen werden. Apropos Verkehr: Ein Wiedererkennungsmerkmal der Gemeinde sind Kreisel. Unvergessen in diesem Zusammenhang ist das Eröffnungsfest für das neue, im Volksmund «Ufo-Kreisel» genannte Rondell im Dorfzentrum vor bald 20 Jahren. Der Verkehr ist ein wesentlicher Bestandteil jeder Ortsplanungsrevision. In der aktuellen wird der Verlagerung des Verkehrs von der Zuger- auf die Knonauerstrasse eine hohe Dringlichkeit beigemessen. Dies soll auch dank einer Verlängerung der kürzlich geschaffenen Verbindung von der Hochwacht- in die Zugerstrasse gelingen: Als Nächstes ist die Anbindung an die Kirchmattstrasse vorgesehen. Ebenfalls als dringlich werden Temporeduktionen im Zentrum- und Bahnhofsgebiet ausgewiesen. Die Höhe der Geschwindigkeitsdrosselung – ob um 20 oder um 30 Stundenkilometer – ist allerdings nicht ausgeführt. Besonders viel Wert im Verkehrskonzept wird auf den Ausbau der Velo- und Fussgängerwege gelegt. Dies insbesondere im Industriegebiet, das sich Steinhausen mit Cham teilt. So ist etwa eine für den motorisierten Verkehr gesperrte Brücke über die Autobahn erwähnt. Sie würde die Hinterbergstrasse mit der alten Steinhauserstrasse verbinden. Auch für den öffentlichen Verkehr sieht die Strategie einiges vor. Die Quartiere Albisstrasse, Mattenstrasse, Eschenstrasse, Hammerstrasse und Grabenackerstrasse sowie der Friedhof Erli sollen erschlossen werden. Und schliesslich bedürfe der Bahnhof einer besseren Zugänglichkeit. Diese würde möglicherweise durch die erwähnte Umgebungsgestaltung erreicht.
Im Winter 2018/19 konnte die Bevölkerung sich an einer Umfrage beteiligen, an der sich nach Angaben der Gemeinde über 500 Personen beteiligt hätten. Daraus gingen der eingangs erwähnte Wunsch nach Bäumen sowie weitere in die «Räumliche Strategie 2040» eingeflossene Punkte in den hervor. Die Bevölkerung kann sich bis zum 4.September schriftlich zum Inhalt darin äussern. Wer vom Gemeinderat darüber informiert werden will, kann sogar mittels der Voranmeldung über die Gemeindehomepage eine «Sprechstunde» vereinbaren.