Steiler Aufstieg eines 18-Jährigen im Kader der Oberwil Rebells

Raphael Enzler hat nach seinem Wechsel zu den Oberwil Rebells eingeschlagen. Der Stürmer gehört zu den besten Skorern in der Nationalliga A der Streethockeyaner. Der Horgner verfolgt hohe Ziele.

Michael Wyss
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Raphael Enzler spielt erst seit drei Jahren Streethockey. (Bild: Roger Zbinden (Zug, 9. März 2019))

Raphael Enzler spielt erst seit drei Jahren Streethockey. (Bild: Roger Zbinden (Zug, 9. März 2019))

«Dieser Wert bedeutet mir nicht besonders viel, muss ich ehrlich sagen. Letztlich steht das Team im Vordergrund, nicht meine Person. Es benötigt jeden einzelnen Spieler auf dem Weg zum Erfolg», sagt Raphael Enzler auf seine Skorerqualitäten angesprochen. Der Stürmer der Oberwil Rebells bestreitet seine erste Saison in der Nationalliga A.

In 15 Partien skorte der 18-Jährige bisher 36 Punkte (20 Tore, 16 Assists). Schweizweit gehört der Horgner bereits zu den besten vier Skorern und ist der erfolgreichste Punktesammler seines Teams. «Es überraschte mich aber, dass ich gleich in meiner ersten Saison in einem so starken Team Akzente setzen kann, daraus mache ich kein Geheimnis. Es macht mich auch ein wenig stolz, aber wie gesagt, überbewerten tue ich das nicht.»

Seit der laufenden Spielzeit spielt Enzler, der sich in Wädenswil im vierten Lehrjahr als Zimmermann befindet, bei den Oberwil Rebells. Mit Streethockey begann Enzler erst im Alter von 15 Jahren bei den Horgenberg Hammers, er spielte im Nachwuchs und im NLB-Team. «Ich wurde damals aufmerksam, dass der Verein Junioren suchte. Das weckte meine Neugier. Dieser Sport hat mich nicht mehr losgelassen. Er fasziniert mich wie am ersten Tag.»

Wie kam es zum Wechsel auf diese Saison hin vom Zürichsee an den Zugersee? «Die Oberwil Rebells sind eine Topadresse in der Schweiz. Hier kann ich mich weiterentwickeln. Hier wird das Streethockey so richtig gelebt. Die Infrastruktur, der Trainerstaff, das ganze Umfeld, das ist eine andere Welt», sagt Enzler zu seinem Vereinswechsel. «Wenn du im Streethockey weiterkommen willst, gibt es in der Schweiz nur die Rebells.» Mit Tibor Kapanek (44), dem Cheftrainer der Oberwiler sowie der A-Nationalmannschaft, hat er den richtigen Förderer an seiner Seite auf dem Weg nach oben.

«Wollen die Titelverteidigung»

Mit den Oberwil Rebells strebt der Horgner das Double an. «Wir wollen die Titelverteidigung. Den Cupsieg und die Meisterschaft, ein anderes Ziel kann es für die Rebells gar nicht geben. Und wir sind auf Kurs.» Das stimmt allerdings: In der Meisterschaft stehen die ungeschlagenen Rebells als Qualifikationssieger fest und gehen als klarer Favorit in die Playoffs.

Am vergangenen Sonntag wurde Bonstetten-Wettswil mit einer 0:11-Klatsche nach Hause geschickt. Raphael Enzler sammelte vier Skorerpunkte (siehe Box). Und im Cup steht man im Halbfinal und kann am Final-Four-Turnier Ende April in der heimischen Sika-Rebells-Arena spielen. «Das wird ein Highlight. Ich freue mich sehr auf das Heimturnier», blickt Enzler voraus.

Die nächste Machtdemonstration

(tmü) Das zweitletzte Spiel der NLA-Qualifikation der Oberwil Rebells verlief einseitig. Die Zuger feiern einen ungefährdeten 11:0-Sieg gegen Bonstetten-Wettswil. Der Tabellenführer Oberwil zeigt sich damit weiterhin in bestechender Verfassung. Er spielte fast ausschliesslich in der Offensivzone und war in jeder Hinsicht hoch überlegen. Viele Abschlüsse, schöne Passstafetten und filigrane Dribblings resultierten aus der Dominanz der Zuger. Im Gegensatz dazu genoss Torhüter Stephan Sidler im Oberwiler Tor einen ruhigen Nachmittag und musste nur selten eingreifen. Starkes Talent Der 17-jährige Raffaele Cioffo sagte nach der Begegnung: «Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung. Wir spielten dominant und effizient und blieben unserem Gameplan treu.» Der kleingewachsene, quirlige Flügel zeigt eine ausgezeichnete Saison. Er hat sich dank seiner Schnelligkeit, seiner Spielintelligenz und seiner bereits sehr ausgeprägten physischen Präsenz zu einem Stammspieler entwickelt. Mit 16 Punkten aus zwölf Spielen ist dies auch statistisch ein sehr guter Wert für das Oberwiler Nachwuchstalent, das ein Versprechen für die Zukunft ist. «Ich freue mich nun enorm auf die letzte Partie und vor allem auf die Playoffs», sagte Cioffo abschliessend.

Für den 18-Jährigen wird dieser Event der erste grosse Höhepunkt in seiner erst dreijährigen Laufbahn. Bereits vor einem Jahr führten die Rebells das Cupturnier durch. 1000 Fans verfolgten damals den Event mit und feierten den Cupsieg der Rebells.

Auf internationalem Parkett träumt Enzler, der bereits im Schweizer Nationalteam U16/18 WM-Teilnahmen hatte, von einer WM-Teilnahme mit der A-Nationalmannschaft im kommenden Juni in Kosice (Slowakei). Den letzten Cut hat Enzler, der überdies im U20-Nationalteam spielen kann, noch nicht geschafft.

Die Chance auf eine Heim-WM

Abgesehen davon hat er die Aussicht, im Jahr 2020 in Visp bei der U20-Heimweltmeisterschaft dabei zu sein. «Das wäre ein super Ding. Eine WM ist das höchste aller Gefühle für einen Streethockeyaner. Es gibt keinen bedeutenderen Wettkampf. Ich freue mich über jedes Aufgebot – ob A-Nationalteam oder U20. Ich bin noch jung und werde noch die eine oder andere WM erleben dürften», ist er überzeugt. Seine Skorerqualitäten sprechen dafür.

Mehr zur NLA gibt es hier.