Die Interpellation der städtischen SP enthält eine ganze Reihe von Fragen zum geplanten Bau und der genauen Nutzung auf dem Gebiet des Güterbahnhofs. Gefragt wird auch, was mit dem nördlichen Teil des Gebiets passiert und ob sich der Stadtrat für eine städtebauliche Dichte und preisgünstiges Wohnen einsetzten wird.
Die SP-Fraktion des Grossen Gemeinderats der Stadt Zug hat kürzlich eine Interpellation mit einer Reihe von Fragen zum Bauvorhaben der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) auf dem Areal des Zuger Güterbahnhofs eingereicht. Rund 12’000 Quadratmeter sollen dabei überbaut werden.
Die Fraktion möchte darin wissen, ob der Zuger Stadtrat nicht der Auffassung sei, dass in allen Verdichtungsgebieten eine Bebauungsplanpflicht auf der Grundlage von städtebaulichen Überlegungen gelten solle. Und welche Nutzungen die SBB vorsieht.
Einer vergangenen Medienmitteilung war zu entnehmen, dass auf dem Gebiet 140 Wohnungen vorgesehen seien, davon ein Drittel preisgünstig. «Wie gross ist der Anteil der Wohnnutzungen? Und wird der preisgünstige Wohnungsbau dem kantonalen Wohnraumförderungsgesetz unterstellt?», möchte die SP-Fraktion wissen.
Weiter stellt die SP Fragen dazu, weshalb der Stadtrat keine städtebauliche Betrachtung des gesamten Gevierts zwischen Baarerstrasse und Bahngeleise fordert. Was mit dem nördlichen Teil des Areals passiert. Oder auch wie er die Interessen der Öffentlichkeit auf dem Areal zur Geltung bringen möchte und ob er sich für eine angemessene Dichte sowie genügend preisgünstige Wohnungen einsetzen wird.
Das Areal steht mitten im Zentrum von Zug, umgeben von Verdichtungsgebieten (Landis und Gyr, Testplanung Baarerstrasse West, Planung Metalli oder Hochhausgebiet Baarerstrasse). Diese Areale sind alle Teil des Verdichtungsgebiets gemäss kantonalem Richtplan, ist der Interpellation weiter zu entnehmen.
Das Stadtraumkonzept der Stadt Zug fordert in einem der Gestaltungsziele eine urbane, kompakte und nachhaltige Stadtentwicklung. Die zu realisierende Dichte muss stadtverträglich sein, schreibt die Stadtzuger SP.
Warum die SBB gemäss Regelbauweise anstatt auf der Grundlage eines Bebauungsplans bauen will und damit auf eine höhere Ausnutzung verzichtet, ist an diesem geeigneten und erschlossenen Ort nicht nachvollziehbar, findet die SP. Mit einer städtebaulichen Diskussion könnte ausgelotet werden, welche Dichte an diesem Ort angemessen ist.
In der Sendung Dok (SRF 1, 20. Januar 2022) über die SBB hat Vincent Ducrot, CEO und Vorsitzender der Konzernleitung, erklärt, dass die SBB als Grossgrundbesitzerin zukünftig eine soziale Verantwortung wahrnehmen will. 40 Prozent der von ihr neu gebauten Wohnungen sollen preisgünstig sein, fügt die Fraktion zum Thema an.