Der Grossanlass auf dem Stierenmarktareal ist durch die Coronapandemie sowie eine Pferdekrankheit gefährdet. Dennoch plant der Kavallerieverein eine Durchführung.
In diesen Tagen sind die Mitglieder des Kavallerievereins Zug über die Pläne bezüglich der aktuellen Springkonkurrenz auf dem Stierenmarktareal informiert worden. «Wir streben eine Basisveranstaltung an, bei der der Sport im Zentrum steht und kein Rahmenprogramm geboten wird», erklärt Gregor R. Bruhin, der dem Organisationskomitee (OK) vorsteht. Zudem ist geplant, die Wettkämpfe via Livestream im Internet zu übertragen.
Wie gewohnt, soll die Springkonkurrenz über Pfingsten stattfinden, dieses Jahr vom 20. bis zum 24. Mai. «Wir gehen davon aus, dass bis dahin mindestens 300 Personen zu Veranstaltungen zugelassen sind. Damit könnten wir das Sportprogramm durchführen», sagt Bruhin. Das heisst sinngemäss, dass die Verantwortlichen bezüglich der bundesrätlichen und kantonalen Vorgaben pokern.
Man plane sogar zweigleisig, falls die Öffnung zügiger vonstattengehen würde und bis zu 1000 Personen zugelassen wären. Gregor R. Bruhin führt aus:
«Für diesen Fall würden wir innert kurzer Zeit ein gastronomisches Angebot auf die Beine stellen und durch ein Tracking die Zahl der Personen auf dem Gelände gewährleisten können.»
Die Entscheidung über die Durchführung an sich werde Ende April erfolgen. Damit könnte man gegebenenfalls den grössten Kostenpunkt – das Aufstellen des Springplatzes – rechtzeitig abwenden.
Das war im vergangenen Jahr nicht nötig, als die coronabedingte Absage bereits Anfang April erfolgte. Dass die Zuger Springkonkurrenz später trotzdem und erfolgreich um Hilfsgelder aus dem Coronafonds ersuchte, liegt im Umstand begründet, dass laut dem OK-Präsidenten finanzielle Aufwendungen im Zusammenhang mit Marketing sowie der Geschäftsstelle angefallen seien. Es ist Bruhin wichtig zu betonen, dass der Verlust auch dank Kostendisziplin tief ausfiel.
Die Springkonkurrenz hat sich seit ihrer ersten Austragung 1913 einen festen Platz in der Agenda der Stadt Zug erobert. Längst wurde sie vom Sportanlass zur Veranstaltung à la sehen und gesehen werden. Nach Angaben der Organisatoren werden an den fünf Tagen gesamthaft bis zu 25'000 Besucher gezählt. Bruhin sagt:
«Das ist für eine Pferdesportveranstaltung in der Schweiz einzigartig.»
Dass dieses Jahr im kleinen Rahmen der gesellschaftliche Teil beschnitten wäre oder ganz wegfallen könnte, bedauert er. An einen Imageschaden hinsichtlich künftiger Durchführungen glaubt er gleichwohl nicht.
Doch die Pferdewelt kämpft derzeit nicht nur mit dem Coronavirus, sondern auch mit einem aggressiven Herpesvirus. Dieser ist für die Tiere hochansteckend und oft tödlich. In mehreren Ländern sind bis Ende März sämtliche Pferdesportveranstaltungen verboten worden, die Schweiz zählt nicht dazu. Hier sind erwachsenen Reitern wegen der Coronapandemie derzeit ohnehin alle Wettkämpfe untersagt.
Laut Gregor R. Bruhin beschäftige die Organisatoren Covid-19 derzeit stärker als das Herpesvirus. Dies obwohl Letzteres auch in einem Stall im Kanton Zug nachgewiesen wurde.