Die Verantwortlichen des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests in Zug stellten gestern die Amag als Transportpartner vor. Der Autohändler wird aber nicht nur für die Fahrten zuständig sein, sondern zahlt auch direkt Geld.
Livio Brandenberg
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Nun also auch die Amag. Die Sponsorensuche des Organisationskomitees des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests (ESAF) in Zug scheint zügig voranzugehen. Gestern unterzeichnete OK-Präsident und SVP-Regierungsrat Heinz Tännler zusammen mit Amag-CEO Morten Hannesbo den Vertrag, der den Autohändler zum «Mobilitätspartner» des ESAF 2019 macht. Erst Ende August präsentierten die Verantwortlichen die sechs «Königspartner»: Zuger Kantonalbank, V-Zug, Migros, Mobiliar, Feldschlösschen und Aebi.
«Für uns ist das mit der Amag eine tolle Ausgangslage. Denn der Mobilitätspartner ist wichtig» sagte Tännler gestern. Am Eidgenössischen werde ein grosses Bedürfnis nach Transporten bestehen – auf dem Festgelände und darum herum. Und dieses könne mit dem neuen Partner bedient werden. Die Amag wird also Fahrleistungen übernehmen, aber nicht nur, wie CEO Hannesbo erläuterte: «Wir sind auch vom Geldbetrag her ein grosser Partner.» Die Amag stellt also Autos und den Service zur Verfügung, darüber hinaus zahlt sie auch. Wie viel Geld genau sein Arbeitgeber sponsert, wollte Hannesbo allerdings nicht verraten.
Dass sich die Investition lohnt, davon ist CEO Hannesbo überzeugt. «Für uns ist es wichtig, hier in Zug Präsenz zu zeigen. Schliesslich ziehen wir im 2019 mit rund 850 Mitarbeitern nach Cham.» Dort, gleich hinter dem bestehenden Amag-Gebäude, wo er und Tännler gestern Tinte zu Papier brachten, entsteht der neue Hauptsitz des Grossunternehmens. Die Baukräne sind schon voll im Einsatz; im Herbst 2019 soll der neue Bau fertig sein. Insgesamt werden laut Hannesbo ab dann über 1000 Mitarbeiter am Standort Cham tätig sein.
Bei einem Eidgenössischen dabei zu sein, sei auch für einen Nichtschweizer nicht alltäglich, sagte der gebürtige Däne Hannesbo. «Wenn eine solche Chance kommt, sagt man nicht Nein.» Die ersten Gespräche mit den Verantwortlichen hätten vor rund vier Jahren stattgefunden, bei Diskussionen um den Standort des neuen Hauptsitzes. Bei der gestrigen Besiegelung der Partnerschaft stimmte der Amag-Chef dann mit Tännler überein, dass es sich um eine Win-win-Situation handle. Tännler hatte bei seiner Ansprache zuvor betont, dass die Amag mit diesem Engagement ihre Verbundenheit zu Zug klar zeige und weiter stärke.
Dieses Engagement sei ein langfristiges, dies zeige sich im Bau des neuen Parkhauses, welches auf dem Areal in Cham entstehe und Platz für 470 Autos biete. Der Bau koste 22 Millionen Franken, so Hannesbo.
Auf der Seite des Organisationskomitees ist man zufrieden mit dem Verlauf der Sponsorensuche. Bis jetzt habe man zwei Drittel der rund 17 Millionen Franken beisammen, sagte Tännler. «Das Ziel ist nun, bis Ende Jahr 80 Prozent der Sponsoringgelder gesichert zu haben. Da sind wir auf Kurs.» Doch der OK-Präsident betonte auch, dass die letzten 20 Prozent erfahrungsgemäss die schwierigsten seien. Die Suche abgeschlossen haben wollen die Verantwortlichen bis Ende 2018. «Ab 2019 wollen wir uns dann auf die Organisation des Festes konzentrieren und nicht mehr dem Geld nachrennen müssen.»
Dass man mit der Amag nun einen weiteren «dicken Fisch» an Land gezogen habe, beeinflusse die Budgetierung nicht; das Budget wird laut Tännler nicht erweitert. «Wir bleiben grundsätzlich bei den sechs Königspartnern, doch wir sind auch mit drei bis vier grossen Unternehmen in gutem Kontakt. Spruchreif ist aber noch nichts.» Zwei wichtige Partnerschaften müsse man aber noch finalisieren: jene mit der Stadt Zug und jene mit dem Kanton. Die Gespräche würden laufen. Dabei gehe es beispielsweise um Polizeidienstleistungen oder Abfallentsorgung. «Wir werden aber auch fragen, ob sich Stadt und Kanton mit einem Geldbetrag beteiligen können», so Tännler. Im Gegenzug würde man der Stadt 1000 bis 1500 Tickets zur Verfügung stellen, die diese dann etwa auch den betroffenen Anwohnern rund ums Herti-Areal weitergeben könnten.
Eine weitere wichtige Vereinbarung steht laut Tännler kurz bevor: Denn das Ziel des OK ist es, dass 80 Prozent der Besucher mit dem öffentlichen Verkehr ans Fest reisen. Dazu werde es Kombitickets geben, «das ist beschlossene Sache, wir werden uns mit den SBB diesbezüglich bald finden».