Auch erkranke oder verletzte Kinder und Jugendliche sollen an den Schulen im Kanton Zug am Sportunterricht teilnehmen. Dafür wurden spezielle Übungen ausgearbeitet. Der Zuger Regierungsrat fordert nun Ärztinnen und Ärzte auf, mehr Teildispensen auszustellen.
Jugendliche mit Sportdispens sollen sich nicht völlig aus dem Schulsportunterricht zurückziehen. Im Rahmen des Projekts "activdispens" haben nationale Verbände erarbeitet, welche Übungen sie ohne gesundheitliche Bedenken ausführen können.
Der Kanton Zug hat das Projekt vor zwei Jahren lanciert und nun eine erste Auswertung durchgeführt, wie es in einer Mitteilung der Direktion für Bildung und Kultur vom Dienstag heisst. Die 54 Übungen werden von den Sportlehrerinnen und Sportlehrern genutzt und geschätzt. Handlungsbedarf sieht der Kanton jedoch bei den Ärzten.
Diese stellten zu häufig Volldispensen aus, wenn Kinder und Jugendliche erkrankt oder verletzt seien. Doch mit klar formulierten Teildispensen lassen sich laut Mitteilung die Betroffenen durchaus in den Sportunterricht integrieren. Die Regierung schrieb deshalb einen entsprechenden Brief an alle Zuger Ärzte.
Die Lehrpersonen können aufgrund des Teildispenses Übungen aus einem Katalog zusammenstellen. Bei "Erkältung ohne Fieber" etwa sind alle 54 Übungen möglich, vom Einsatz eines Therabandes über die Stärkung der Rumpfmuskulatur bis zu Koordinationsübungen wie Jonglieren oder Ballprellen.
Viele Kinder sind laut dem Bundesamt für Gesundheit nur noch im Schulsport körperlich aktiv. Doch sobald sie von Verletzungen oder Unwohlsein geplagt würden, bewegten sie sich überhaupt nicht mehr.
Das Projekt ist eine Zusammenarbeit der Schweizerischen Arbeitsgruppe für Rehabilitationstherapie (SART) und des Schweizerischen Verbands für Sport in der Schule (SVSS). Es wurde auch von den Bundesämtern für Sport und Gesundheit unterstützt. (sda)