Die Baubewilligung für das Gartenhochhaus «Aglaya» ist erteilt und noch diesen Monat sollen die Arbeiten beginnen. Interessenten aus der Region gibt es bereits.
In Singapur gehören sie zum Stadtbild – die Hochhäuser mit den vertikalen Gärten. In Mailand wachsen ebenfalls Bäume, Sträucher und grosse Pflanzen auf den Balkonen der beiden Wohntürme «Bosco Verticale». Zudem ist in Lausanne ein solches Hochhaus in der Planung. Ein Gartenhochhaus entsteht auch auf dem Suurstoffi-Areal in Rotkreuz. Der Aushub für «Aglaya» hat bereits begonnen und noch in diesem Monat starten die Arbeiten am Hochbau. «Die Baubewilligung dafür haben wir», bestätigt Tobias Achermann, CEO von Zug Estates. Das Unternehmen ist Bauherrin der Suurstoffi-Überbauung. Anfang dieser Woche luden die Verantwortlichen zu einem Medienanlass, um über die Baufortschritte und das Konzept zu informieren.
Ein Rundgang auf dem Gelände zeigt: 2010 stand hier noch kein Stein auf dem anderen und nun sind ungefähr 50 Prozent des rund 100 000 Quadratmeter grossen Areals bebaut. Belebt wird das Quartier neben den Bahngleisen etwa von einer Kinderkrippe, einem Fitnessstudio, der Swiss International School und den Informatikstudenten der Hochschule Luzern. Vor Ort erklärt Tobias Achermann die ambitionierte «Vision Zero-Zero» von Zug Estates: «Mittelfristig wollen wir unsere Immobilien ohne CO2-Emissionen und mit erneuerbaren Energien betreiben.» Deshalb gibt es unter dem Boden des Suurstoffi-Areals Erdwärmespeicher und auf den Gebäuden Fotovoltaikanlagen. «Auch ‹Aglaya› wird an dieses System angeschlossen», bestätigt Achermann.
Das Gartenhochhaus steht im Zentrum des Geländes und wird in zwei Türme gegliedert: 70 Meter beziehungsweise 52 Meter hoch sind jene. Auf den ersten vier Etagen sind Büro- und Gewerberäume geplant. Insgesamt entstehen auf den 21 Stockwerken 85 Eigentumswohnungen. «Damit erfüllen wir eine Auflage der Gemeinde Risch», erklärt Achermann. Das sei «eine kreative Lösung für eine Mehrwertabschöpfung», findet der CEO.
Angeboten werden 1,5-Zimmer-Wohnungen bis 5,5-Zimmer-Wohnungen, auf einer Fläche von 38,5 Quadratmetern bis 214 Quadratmetern und in einer Preisspanne von 645 000 Franken bis zu 2,77 Millionen Franken. Ein potenzieller Käufer kann auf der «Aglaya»-Homepage die Möglichkeiten durchspielen: «Aus einer 4,5-Zimmer-Wohnung kann mit wenigen Klicks eine 3,5-Zimmer-Wohnung werden», erklärt Dieter Mader, Leiter Verkauf. Bereits jetzt seien 31 Wohnungen vorreserviert: «Es sind momentan hauptsächlich Einheimische, die Interesse zeigen», sagt Mader. Anfang 2019 sollen die Wohnungen bezugsbereit sein.
Für die begrünten Balkone braucht ein Käufer aber keinen grünen Daumen: «Ungefähr zweimal im Jahr kommt ein Gärtner vorbei», versichert Mader. Dieser seile sich an der Fassade ab und schneide die Bäume und Sträucher auf den Balkonen. Es sei aber nicht zu vermeiden, dass der Gärtner auch durch die Wohnung kommen müsse, fügt der Verkaufsleiter hinzu. Bewässert werden die Pflanzen aber automatisch, sobald ein Sensor danach verlangt. Denn je nach Lage des Balkons – Stockwerkhöhe und Himmelsrichtung – brauchen die Pflanzen weniger oder mehr Wasser. Auch die Begrünung hängt von diesen Faktoren ab. Insgesamt gibt es acht verschiedene Arrangements. Dabei haben sich die Projektverantwortlichen für Pflanzen entschieden, die je nach Jahreszeit anders aussehen.
Momentan sind anstelle von Pflanzen noch die weissen Ballone zu sehen, die das künftige Volumen des Hochhauses anzeigen. «Ende Woche werden die Ballone aber von der Bildfläche verschwinden», sagt Tobias Achermann.
Andrea Muff