Recycling
Neues Angebot der Migros: Plastiksammelstellen in neun Zuger Filialen

Neuerdings verkaufen die Zentralschweizer Migros-Filialen Plastiksammelsäcke, die gleichenorts wieder entsorgt werden können. Zugerinnen und Zuger kennen ein solches Modell schon lange.

Linda Leuenberger
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In neun Filialen im Kanton Zug lassen sich neuerdings gemischte Plastikabfälle entsorgen.

In neun Filialen im Kanton Zug lassen sich neuerdings gemischte Plastikabfälle entsorgen.

Bild: Dominik Wunderli (3. Mai 2021)

Per sofort gibt es in den Zentralschweizer Migros-Filialen Plastiksammelsäcke zu kaufen, welche das Sammeln von allerlei Kunststoffen zu Hause vereinfachen sollen, teilt die Migros mit. Die gefüllten Säcke können in die Filialen retourniert werden. Das gilt auch für den Kanton Zug: Hier können die Plastikabfälle laut der Website der Migros in den insgesamt neun Filialen in der Stadt Zug, in Baar, Cham, Risch-Rotkreuz und Unterägeri entsorgt werden.

Der Sammelsack ist in drei Grössen (17, 35 und 60 Liter) erhältlich und kostet 90 Rappen, 1.70 oder 2.50 Franken. Sammeln lassen sich beispielsweise Frischhaltefolien, Take-away-Verpackungen, Joghurtbecher und Waschmittelflaschen. Einzig PET gehört nach wie vor in die separate Sammlung.

Zug kennt die Plastikentsorgung bereits

Bis vor sechs Jahren war es in Zug gang und gäbe, Plastikabfälle zu entsorgen, anstatt in den Abfall zu schmeissen. Denn bis Ende 2015 nahmen die Zuger Ökihöfe gemischten Kunststoff entgegen, ab 2016 wurde das Angebot wegen des schlechten Kosten-Nutzen-Verhältnisses aber eingestellt. Der Grund: Die gemischten Abfälle mussten von Hand sortiert werden und nur etwa die Hälfte eignete sich für eine Wiederverwertung – der Rest wurde mit dem herkömmlichen Kehricht verbrannt.

Heidi Oswald, Geschäftsführerin des Zweckverbands der Zuger Einwohnergemeinden für die Bewirtschaftung von Abfällen (Zeba), sagt: «Das Recycling gemischter Plastikabfälle an den Zuger Ökihöfen war sehr aufwendig und es fielen hohe Kosten an.» Was ist heute anders? Als Detailhändlerin besitze die Migros bereits eine Rücknahmelogistik, so Oswald. «Wenn die Lastwagen Filialen beliefern, müssen sie sowieso zurückfahren und können die Plastikabfälle mitnehmen. Weil kein Mehraufwand anfällt, ist der ökologische Nutzen weit grösser.» Zudem verpflichtet sich die Migros, wie sie in ihrer Mitteilung schreibt, Teile des Rezyklats in den eigenen Verpackungen wiederzuverwenden. Der Kreislauf werde so geschlossen.

Heidi Oswald will die Zuger Bevölkerung ermutigen, vom neuen Angebot Gebrauch zu machen:

«Momentan gilt es, Erfahrungen zu gewinnen, um die Prozesse weiterzuentwickeln. Das können wir nur, wenn das Angebot rege genutzt wird.»