«Promenade Zug»
Die Zuger Sektion des Verkehrsclubs ist enttäuscht vom Stadtrat

Der Zuger Stadtrat will das Projekt Promenade Zug nicht weiter verfolgen. Dieses wurde vom Verkehrsclub der Schweiz (VCS) als mögliche Lösung der Zuger Verkehrsprobleme in die Diskussion eingebracht.

Harry Ziegler
Drucken

In der Antwort auf die Interpellation «Promenade Zug – Verkehrslösung statt Tunnel?», machte der Stadtrat klar, dass ein Einbahnring, wie vom VCS im Projekt vorgeschlagen zur Lösung der Verkehrsprobleme im Stadtzentrum keine Option sei. Von der ablehnenden Antwort des Stadtrats ist die Sektion Zug des VCS enttäuscht, wie sie in einer Medienmitteilung schreibt. Der Stadtrat lehne zwar das Konzept eines Einbahnrings ab, Aussichten auf eine baldige Lösung des Zuger Verkehrsproblems gebe er in seiner Interpellationsantwort jedoch nicht, kritisiert der VCS.

Die Promenade Zug sei ein Verkehrskonzept, «das schnell und günstig implementierbar ist», heisst es in der VCS-Mitteilung. «Mit relativ wenig Investitionen könnte eine Begegnungs- und Einkaufszone im Zentrum kreiert werden.» Dem VCS sei klar, dass das eingebrachte Konzept das Auto als Hauptverkehrsmittel nicht vorsehe – aber die Reduktion des motorisierten Individualverkehrs in Stadtzentren sei ja ein Trend, der mittlerweile europaweit erkennbar sei. «Und Zug hat sicher den Anspruch, als eine moderne europäische Stadt betrachtet zu werden.»

Vorschlag, der weiterentwickelt werden muss

Den Verantwortlichen im VCS sei durchaus klar, dass es sich beim Konzept Promenade Zug lediglich um einen Vorschlag handle, der sicher weiterentwickelt werden müsse, «aber wir glauben, dass die gebrachte Verflüssigung des Verkehrs die teilweise längeren Wege kompensieren würde», heisst es in der Medienmitteilung weiter. Der VCS macht eine tiefgehende Studie der verschiedenen Verkehrsmodelle für das Stadtzuger Zentrum beliebt – natürlich inklusive der Promenade Zug.

Abstimmung zum Stadttunnel als «Lösungskiller»

Die im Jahr 2015 durchgeführte Abstimmung zum Stadttunnel sei davor quasi als «Lösungskiller »verwendet worden. Indem man in Diskussionen immer wieder auf die vom Volk schliesslich abgelehnte Stadttunnel-Lösung verwiesen habe, seien allfällige Verkehrslösungen verhindert worden. Der VCS ruft dazu auf, sich nicht wieder in jahrzehntelangen Diskussionen zu verlieren und stattdessen «Lösungen mit der bestehenden Infrastruktur» zu realisieren, die offen seien für künftige Erweiterungen, allenfalls auch durch einen vom Zuger Stadtrat ins Spiel gebrachten Stadttunnel 2.0.