Das Motorschiff «Ägerisee» wird revidiert. Für die Auswasserung ist eine Firma zuständig, die immer wieder für Spektakel sorgt.
Fast 75 Tonnen schwer ist das Motorschiff «Ägerisee». Trotzdem scheint das Kursschiff der Ägerisee-Schifffahrt mit Leichtigkeit aus den kalten Fluten aufzutauchen. Vier hydraulische Pressen sind nötig, um das zehn Jahre alte Boot rund 2,5 Meter über den Wasserspiegel zu heben. Alle vier bis fünf Jahre müssen Kursschiffe auf Herz und Nieren kontrolliert werden. So lautet die Vorschrift des Bundesamts für Verkehr. «Wir müssen den Schiffsrumpf mit Ultraschall auf Schäden überprüfen», erklärt Gabriela Kaufmann, Mediensprecherin der Ägerisee-Schifffahrt. Zudem wird die Aussenhülle des Schiffs abgedampft und neu gestrichen. Auch der Motor wird ausgebaut und revidiert. Rund sieben Wochen lang ist das Flaggschiff der Schifffahrtsgesellschaft trockengelegt. Am 22. März wird das Boot wieder eingewassert, drei Tage später ist die Probefahrt.
Für die Schiffsanhebung zeichnet das Baugeschäft «Kannalls» Iten aus Morgarten verantwortlich, jene Firma, die im vergangenen Jahr ein grosses Industriegebäude in Zürich-Oerlikon verschoben hat. Das Spektakel wurde vom Schweizer Fernsehen live übertragen. «Wir heben das Boot höher als das letzte Mal», erklärt Reto Stadelmann, Geschäftsführer der Firma Iten. Das hat praktische Gründe: Bei der ersten Auswasserung vor fünf Jahren wurden die Arbeiten von einem Floss aus gemacht, nun wird ein fixer Boden montiert.
Silvan Meier