Neue Bus-Verbindungen zwischen Immensee/Brunnen und Rotkreuz geplant

Zwei neue Buslinien sollen Immensee und Brunnen besser mit Rotkreuz verbinden. Der Lead liegt beim Kanton Schwyz, doch auch die Zustimmung des Zuger Regierungsrats ist nötig für die Angebotserweiterung, die 2021 eingeführt werden soll.

Rahel Hug
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Das Angebot des öffentlichen Verkehrs zwischen dem Talkessel Schwyz und Rotkreuz soll verbessert werden. Der Bund und der Kanton Schwyz schreiben dazu zwei neue Buslinien öffentlich aus. Wie der Nachbarkanton kürzlich mitteilte, gewinne die Gemeinde Risch beziehungsweise der Hauptort Rotkreuz mit seinen rund 11 100 Arbeits- und Ausbildungsplätzen als Reiseziel aus dem Talkessel Schwyz stetig an Bedeutung. «Gleichzeitig werden der Schwyzer Talkessel und Arth-Goldau als Neat-Bahnhof für Reisende aus dem Raum Rotkreuz wichtiger», heisst es in der Mitteilung. Ab 2021 sollen dafür zwei neue Buslinien eingeführt werden. Die eine soll Immensee mit Rotkreuz verbinden, die andere zur Hauptverkehrszeit Brunnen mit Rotkreuz, via Schwyz SBB und Arth-Goldau. «Die Auftraggeber haben entschieden, die zwei neuen Linien auszuschreiben und als eine Einheit an einen zukünftigen Konzessionär zu vergeben.» Interessierte Transportunternehmen können bis am 29. August 2019 eine Offerte einreichen.

Die Gemeinde Risch begrüsst eine solche Angebotserweiterung. «In diesem Fall profitieren die Ortsteile Risch und Buonas während der Hauptverkehrszeit von einem 15-Minuten-Takt», gibt Gemeindeschreiber Ivo Krummenacher Auskunft. «Je attraktiver die ÖV-Angebote sind, desto mehr Leute steigen auf den ÖV um.» Die Frage, ob es einen Austausch mit dem Kanton Schwyz gegeben habe, verneint Krummenacher. «Jedoch war die Gemeinde in Kontakt mit der zuständigen Stelle des Kantons Zug.»

Bestellung wird für zwei Jahre vereinbart

Hans-Kaspar Weber, Abteilungsleiter beim kantonalen Amt für Raum und Verkehr, sagt zum Thema: «Die Baudirektion ist nicht Auftraggeberin der Ausschreibung und der Kanton Zug trägt auch keine Kosten des Verfahrens.» Man kenne aber das Vorhaben des Kantons Schwyz schon länger. Die neuen Buslinien sind auch im Interesse des Kantons Zug, wie Weber ausführt: «Sie stärken den öffentlichen Verkehr im Raum Rotkreuz. Die vorgeschlagene Buslösung ist vor allem auf Pendlerinnen und Pendler in das Arbeitsgebiet von Rotkreuz ausgerichtet.» Bei der Bestellung von kantonsüberschreitenden Buslinien habe derjenige Kanton den Lead, in welchem sich der grösste Anteil der Linie befindet, ergänzt Hans-Kaspar Weber. «Im vorliegenden Fall ist dies der Kanton Schwyz. Die Bestellung, welche nach Bundesrecht jeweils für zwei Jahre vereinbart wird, kommt aber nur dann zu Stande, wenn jeder Kanton und der Bund seinen Anteil für die jeweilige Linie zusichert.» Sofern der Zuger Regierungsrat im Rahmen seines Angebotsbeschlusses auch den beiden Buslinien zustimme, werde es zu einer anteilsmässigen Mitfinanzierung des Kantons Zug kommen.

Fast 6500 Schwyzer pendeln in den Kanton Zug

Wird die Zugerland Verkehrsbetriebe AG (ZVB) für das neue Angebot eine Offerte einreichen? Dazu lässt sich die Mediensprecherin Karin Fröhlich nicht viel entlocken. Sie schreibt lediglich: «Wir haben die Ausschreibung des Kantons Schwyz zur Kenntnis genommen und werden sie prüfen.» Die ZVB AG führt bereits die Buslinie 53, die Rotkreuz mit Küssnacht verbindet. Auf die Frage, wie gut diese Linie ausgelastet sei, erklärt Fröhlich, die Auslastung bewege sich «im normalen Rahmen».

Laut Res Marti, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fachstelle für Statistik des Kantons Zug, pendeln 785 Personen regelmässig aus dem gesamten Kanton Schwyz in die Gemeinde Risch. Die meisten stammen aus Küssnacht, gefolgt von Arth, Schwyz und Ingenbohl. Dabei handelt es sich lediglich um Arbeitspendler, Bildungspendler sind nicht eingeschlossen. Gesamthaft pendeln 6454 Schwyzer in den Kanton Zug. etwas mehr als 10 Prozent von ihnen arbeiten also in der Gemeinde Risch. Interessant: Im Gegenzug pendeln aus Rotkreuz nur 192 Personen in den Kanton Schwyz. Die Zahlen stammen aus der Pendlermatrix des Bundesamtes für Statistik aus dem Jahr 2014.