Zur kantonalen Abstimmung vom 7. März über die Gesetzesinitiative für längere Ladenöffnungszeiten
Nach über 35 Jahren noch immer mit Freude im eigenen Laden stehen ist ein Geschenk.
Wöchentliche Öffnungszeiten von 63 und mehr Stunden abzudecken, kein Problem, wenn man bereit ist, Ferien, Krankheit und unfallbedingte Personalausfälle selbst zu kompensieren.
Motiviertes und fachlich gutes Personal zu finden – kein Problem, da die neuen Lebensformen ganz viele gut qualifizierte Fachleute, welche nur darauf warten, stundenweise zu arbeiten, mit sich bringen.
Spät abends noch fröhlich und motiviert für die Familie kochen und das Familienleben oder das Vereinsleben geniessen, kein Problem, alle warten auf uns.
Fakt ist, Pendler pendeln zwischen Arbeitsplatz und Heim, dazwischen die Möglichkeit, im Bahnhof etwas einzukaufen, ist praktisch, sie werden auch mit einer Stunde mehr nicht den Umweg über die Stadt nehmen, um nachher ihre Einkäufe im ÖV nach Hause zu schleppen. Freiwillig sind die längeren Öffnungszeiten nur, solange man sich nicht in einem Center oder einer Passage befindet. Die Grossverteiler bestimmen in der Regel die Öffnungszeiten und die kleinen Läden machen mit oder geben auf. Für meine Frau, meine Mitarbeiter und mich kein Problem, wir arbeiten gerne lange und auch noch länger. Alles kein Problem, oder doch? Darum Nein zu längeren Öffnungszeiten!
Fönsi Dubach, Käse Dubach, Zug
Wie eine schweizweite Umfrage des Vergleichsdienstes Comparis aus dem Jahr 2018 zeigt, findet eine Mehrheit der Bevölkerung, dass es keine Verlängerung der Ladenöffnungszeiten braucht. Die alltäglichen Einkäufe lassen sich bereits heute in den offenen 13 Stunden erledigen. Auch das direktbetroffene Verkaufspersonal lehnt zu 90 Prozent eine Verlängerung ab. Diese Detailhandelsangestellten leiden bereits heute unter Stress und unregelmässigen Arbeitszeiten. Längere Ladenöffnungszeiten würden diese Tendenz verschärfen und die Gesundheit vieler Angestellten aufs Spiel setzen. Besonders problematisch ist, dass diese Initiative die Läden ausgerechnet zwischen 19 und 20 Uhr offen behalten möchte.
Dies ist eine Zeit, in welcher die Kitas bereits geschlossen sind und viele Vereinsaktivitäten stattfinden. Ich stimme Nein zu dieser Verlängerung auf dem Buckel der Angestellten.
Luzian Franzini, Präsident Gewerkschaftsbund des Kantons Zug