In Allenwinden gehen die Wogen hoch. Die diesjährige Fasnacht war eine der Entbehrungen und Enttäuschungen. Damit sich das nicht wiederholt, werden nun vom Kanton Garantien verlangt.
Die Fasnacht hat im Kanton Zug einen hohen Stellenwert. Die sogenannte fünfte Jahreszeit ist aber auch immer wieder für Aufreger gut. Dabei sollte sie doch ausgelassen und voller Freude sein. Jüngstes Beispiel: die Faschall-Fasnacht in Allenwinden. In diesem Jahr musste der traditionelle Umzug einmal quer über den Schulhausplatz geführt werden statt wie gewohnt über die Dorfstrasse. Grund: die Strassenbauerei rund um Allenwinden.
Eine Fasnacht der Entbehrung und Enttäuschung sei sie gewesen. Ziemlich klar scheint, dass die kommenden Fasnachten ebenso entbehrungsreich und enttäuschend werden dürften. Denn dann wird die Lorzentobelbrücke saniert, der Verkehr, der normalerweise darüber Richtung Ägeri und Menzingen fährt, könnte wie gegenwärtig durch Allenwinden umgeleitet werden. Zwar ist der Sanierungsbeginn erst auf 2026 vorgesehen – aber auch bei der Fasnacht ist Vorausplanen die halbe Miete.
Deshalb verlangen die Allenwindner Fasnachtsgewaltigen nun eine schriftliche Garantie des Kantons, dass der Umzug während der Sanierung der Lorzentobelbrücke auf der Dorfstrasse durch Allenwinden ziehen kann.
Immerhin erklärt die zuständige Sicherheitsdirektion, dass man gemeinsam nach Lösung suchen wolle, die einen Umzug auch während der Brückensanierung möglich machen sollen. Ob es allerdings für die geforderte schriftliche Garantie reicht, darf bezweifelt werden.
Es zeigt sich, Fasnacht ist bei allem närrischen Treiben, aller Ausgelassenheit ein ernstes Thema. Im vorliegenden Falle wohl etwas zu ernst. Es ist verständlich, wollen sich die Organisatoren für die Zukunft absichern. Aber, was ist in Bauvorhaben heute noch sicher? Richtig ist: Was planbar ist, soll geplant werden. Allerdings darf das Korsett nicht derart eng geschnürt sein, dass am Schluss alle Beteiligten verlieren.
Aber auch wenn nicht alle Forderungen erfüllt werden können, etwas bleibt: Ein richtiger Fasnächtler bleibt auch dann ein Fasnächtler, wenn ein Umzug schliesslich nur 107 Meter lang ist. Hauptsache Umzug.