Mit seiner monatlichen Mundartecke möchte Autor Andreas Bossard die Leute zum Schmunzeln bringen über Ereignisse vergangener Zeiten. In dieser Ausgabe geht es um ein Gedicht des Mundartautors Hans Bossard.
1978 hani z Oberwil afe Schuelmäischtere. Zu säber Zyt heds e brezyse Plaan ggää, weli Leerperson für d Gmäinschaft vo de Schuel was mües mache. Ich bi zueschtändig gsy für d Wienachtsspyli i de Chile und für d Bapyrsammlige.
I vilne Schuele hed mer vier Mool im Joor e Taag für s Bapyrsammle ggää. Mit Plakäätli und au i de Zytige hed mer de Taag im ganze Dorf verchündet. D Lüüt händ gwüsst, bis am Morge am achti mues me s Bapyr süüferli vor de Hüüser uufbyge. Am achti isch es loos ggange. De Unterricht isch uusgfalle, drum händ d Chind yfrig gschaffet. E Transpörtler hed am Morge e Container uf de Schuelhuusplatz gschtellt. Me hed alli Chind vo de 3. bis zur 6. Klass i Grüppli uuftäilt und ine uf emene Pläänli s Dorf bis i d Räbmatt und ufe i d Gimene as Revier zuetäilt. De Fridbach, d Gimenestroos und de Stäinibach sind d Gränze vo üüsere Sammlig gsy.
Bald ich es loos ggange und d Chind sind mit irne Wägeli durs ganze Dof zoge. Die Chlyne i de Nööchi die Grosse wyter ewägg. Wies Bysiwätter sind d Schuelchind vo Huus zu Huus zoge und händ die Gugelfuer zum Container prunge.
Grad für die Grössere isch dee Taag bsunders spannend gsy. Öppedie heds i dene Byge bsunderi Heftli ghaa wo nid ganz stuberäin gsy sind. Blutti Fraue i gwüsse Magazin sind seer attraktiv gsy. Me hed de das sündhafte Züüg imene Gebüsch verbäärget für es spööters «Studium».
Mängisch händ d Chind gäge es chlyses Trinkgäld die Bünd us de Chäller ufe gmännet, zum Container gchärelet und de verlaade. I de Gimene obe heds äinisch Lämpe ggää, d Chind händ s Bapyr i äim vo de nüüe Blöck zum Chäller use gholt und uf d Stroos uufe träid. Aber ohä lätz dee Block hed zum «Revier Schönegg» ghöört und isch de prompt lige plibe. De Tränspörtler isch noch de Sammlig i d Gimene ufe gfaare und hed die Byge vor de Blöck sälber verlaade und de zu de Bapyri uf Chom dure gfaare. Aber äbe bim säbe Huus vom Quartier Schönegg isch die Byg lige plibe. Daas hed de no es Nochspyl ggää.
So gäge Mittaag isch de de grooss Sammeltaag verby gsy und alli Chind und d Leerer sind zfride gsy as me d Arbet oni Unfall hed chönne mache. Alli händ sich gfröit s Gwicht vo dem Chrapf z vernää. Am andere Taag hed mers de erfaare und alli händ uusgrächnet wie vil Gäld i d Klassekasse chund. Mini Klass hed über 200 Schtutz überchoo. Demit hämmer de Schitaag oder e Täil vo de Schuelräis chönne berappe. Alli händ sich uf de nöchschti Sammeltaag gfröit.
Und jetz no zum «Nochspyl». Wie gsäid s Bapyr bim groose Huus a de Gränze zum Quartier Schönegg isch lige plibe. De Äigetümer vo säbem Huus isch fuchstüüfels wild gsy und hed mir am Oobig häi aaglüütet und mir als Jungleerer alli Schand gsäid. Häi hed dee pfutteret. Die Art vom Gschprööch hed mi bimäich au hässig gmacht und ha dem Ufloot s Telefon uufghänkt. De säb hed de wäg dem Mischt schnuerschtraks im Schuelpresidänt Kamer aaglüütet und im prichtet as de Bossert e fräche Chäib sig. Dee häig im s Telfon äifach uufghänkt. De Schuelpresi hed mi de am andere Taag uf Zug abe zitiert und mir befole, as i mi mües für die Utaat äxgüsiere*. Daas hani de widerwilig müesse mache und so isch de Sammeltaag echli ufrüntli z Änd ggange.
*entschuldigen
Die Mundartecke erscheint monatlich und enthält Geschichten und Erinnerungen aus der Stadt Zug. Ein Tipp für diejenigen, die Schwierigkeiten beim Lesen haben: Sie sollten es mit Lautlesen versuchen.