Verhandlung Der Zuger Gesundheitsdirektor Martin Pfister hat den Kinderärzten und der Spitalleitung empfohlen, ihre laufenden Verhandlungen auf Eis zu legen und bis Ende Jahr über die Bücher zu gehen. Die Spitalleitung hat darauf reagiert. «Der Regierungsrat hat angeregt, dass während der Denkpause die Zusammenarbeit zwischen den Kinderärzten und dem Zuger Kantonsspital zu den bisherigen Bedingungen betreffend Leistungen und Entschädigungen befristet weitergeführt wird», schreibt Spitaldirektor Matthias Winistörfer auf Anfrage. Das Kantonsspital habe dem zugestimmt und den Kinderärzten ein entsprechendes Angebot unterbreitet.
Die Kinderärzte jedoch teilen auf Rückfrage mit, dass sie der Denkpause nicht zustimmen können. «Es ist nicht möglich, zum alten System zurückzukehren. Damals war die notfallmässige Betreuung Neugeborener an den generellen Notfalldienst gekoppelt. Jetzt sind diese Dienste getrennt, und die Verantwortung für die Neugeborenen würde auf deutlich weniger Schultern lasten», sagt Raoul Schmid, einer der Verhandlungsführer der Kinderärzte. Der Knackpunkt bei den Verhandlungen bleibe die Grenze der Frühgeburtlichkeit. «Einer Vorverschiebung auf unter 35 Schwangerschaftswochen können und wollen wir nicht zustimmen.» Diese Haltung sei längst bekannt und wird sich auch in den kommenden Monaten nicht ändern. «Die Kinderärzte haben ein Leistungsangebot unterbreitet, das medizinisch sinnvoll und verantwortbar ist», sagt Schmid. Mit diesem seien sie bereit, die Betreuung langfristig und nicht nur als Übergangslösung zu sichern. Er habe jedoch das Gefühl, dass durch das Moratorium Zeit gewonnen werden solle, um eine Alternativlösung zu finden. «Jedenfalls erhalten wir weder von der Spitalleitung noch von der Gesundheitsdirektion den Eindruck vermittelt, dass unsere Arbeit gewünscht oder geschätzt wird.»
Christopher Gilb
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