Leserbrief
Integration durch Berufsausbildungen stärken

«Flüchtlinge erzielen Glanznoten», Ausgabe vom 27. Juli

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Der Kanton Zug bietet seit 2 ½ Jahren für anerkannte Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene eine einjährige Integrationsvorlehre (Invol). Im Anschluss daran folgt die Lehrausbildung EBA oder EFZ im gleichen Lehrbetrieb. Dieser Weg ist ein Erfolgsmodell im Kampf gegen den Fachkräftemangel und für die Integration von Flüchtlingen.

Unser familieneigenes Bauunternehmen beteiligt sich mit Erfolg an diesem Projekt. Laut dem Amt für Berufsbildung haben im vergangenen Jahr alle 14 Absolventen Invol erfolgreich abgeschlossen und einen Anschlussvertrag für eine EBA- oder EFZ-Ausbildung erhalten. Heute seien über 30 Zuger Betriebe an einer Zusammenarbeit mit der Invol interessiert und das Interesse steige. Aber die nach den Sommerferien zur Verfügung stehenden 15 Invol-Plätze sind leider schon ausgebucht.

Die Erfahrungen mit solchen Menschen in unserem Betrieb sind toll! Die gezielte sprachliche und fachliche Ausbildung bringt sie ihren Kolleginnen und Kollegen beruflich, kulturell und sozial schnell näher. Alle Interessenten müssen die Chance kriegen, eine Berufslehre im Bauhauptgewerbe zu machen. Denn die Rekrutierung für handwerkliche Berufe ist schwierig. In unserem Unternehmen habe ich gesehen, wie sich Flüchtlinge dank Invol zu verantwortungsvollen und starken Berufsleuten entwickeln, die im Arbeitsmarkt immer einen Platz finden. Besser kann Integration nicht gelingen!

Ich bin der Meinung, dass der Kanton alles daran setzen sollte, das Invol Projekt so schnell als möglich auszubauen und es allen Interessierten zugänglich zu machen.

Sussi Hodel, Nationalratskandidatin FDP, Unterägeri