In Zug entsteht die grösste temporäre Arena der Welt - aus 300 000 Einzelteilen

Nun gehts ans Eingemachte beim Aufbau des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes (Esaf): Der Tribünenbau beginnt. Was nun während zwei Monaten aufgebaut wird, soll später innerhalb von drei Wochen wieder verschwunden sein.

Zoe Gwerder
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56'500 Zuschauer fasst die Arena. Es wird die grösste, mobile Arena der Welt sein. (Bild: Urs Flüeler / Keystone)
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Die Umrisse der riesigen Tribüne sind auch aus der Luft deutlich erkennbar. (Bild: Andreas Busslinger / Swiss-Image)
Das Gelände rund um die Arena ist auf einer Breite von rund zwölf Metern eingekiest. 18'000 Kubikmeter Kries wurden verlegt. (Bild: Urs Flüeler / Keystone)
Laut Walter Lötscher, Abteilungsleiter Infrastruktur, hat die Zug Arena einen Durchmesser von 270 Metern, einen Umfang von 850 Meter und ist rund 18 Meter hoch. (Bild: Andy Mettler / Swiss-Image)
Für die Tribüne werden 300'000 Einzelteile benötigt. (Bild: Andy Mettler / Swiss-Image)
Rund 3000 Tonnen Material wird für den Aufbau gebraucht. (Bild: Andy Mettler / Swiss-Image)
Beim Aufbau helfen auch Armeeangehörige und Zivilschützer mit. (Bild: Andy Mettler / Swiss-Image)
Alles wird genau ausgemessen, damit die Tribüne am Ende gerade steht. (Bild: Andy Mettler / Swiss-Image)
Die Umrisse der riesigen Tribüne sind auch aus der Luft deutlich erkennbar. (Bild: Andreas Busslinger / Swiss-Image)
Der heilige Rasen darf auch beim Tribünenbau nicht betreten werden. (Bild: Andy Mettler / Swiss-Image)
Die sechseckige Innenfläche umfasst sieben Sägemehlringe (Durchmesser 14 Meter).
Ein Wasseranschluss ist angezapft. (Bild: Urs Flüeler / Keystone)
Die Arena (ganz rechts auf dem Bild) entsteht im Herti-Quartier. Die Umrisse der riesigen Tribüne sind auch aus der Luft deutlich erkennbar. (Bild: Andreas Busslinger / Swiss-Image)
Die ersten Pfosten stehen. (Bild: Urs Flüeler / Keystone)

56'500 Zuschauer fasst die Arena. Es wird die grösste, mobile Arena der Welt sein. (Bild: Urs Flüeler / Keystone)

Mit dem Anbruch dieser Woche haben auf dem Festgelände des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes (Esaf) die Arbeiten an der Tribüne begonnen. Die nach Angaben der Organisatoren weltweit grösste temporäre Arena mit 56 500 Plätzen wird hauptsächlich durch Männer und Frauen der Schweizer Armee aufgebaut. Rund 4200 Diensttage werden von der Armee zur Verfügung gestellt: für den Auf- und Abbau sowie am Festwochenende für den Sanitäts- sowie Verkehrsdienst – letzterer gemeinsam mit dem Zivilschutz. Dieser wird den Anlass mit 4600 Diensttagen unterstützen und ist zusätzlich für den Auf- und Abbau des Festareals zuständig sowie für den Sanitätsdienst in dieser Zeit.

Der Umfang beträgt 850 Meter

Die sechseckige Arena, die aus mehreren Tribünen bestehen wird, soll bis zum Dach eine Höhe von 18 Metern erreichen und einen Durchmesser von 270 Metern aufweisen. Wer die Tribünen zu Fuss umrunden will, benötigt Zeit: rund 10 Minuten. Denn der Umfang beträgt 850 Meter was in etwa einer Strecke vom Casino Zug bis zum Hirschgehege am Alpenquai entspricht. Für den Aufbau werden gemäss den Organisatoren zu Spitzenzeiten bis zu 300 Personen auf dem Festgelände arbeiten. Dabei werden von Zivilschutz und Armee 3000 Tonnen Material verbaut – dies sind rund 300 000 Einzelteile. Wie der Zuger Esaf-Bauchef Walter Lötscher erklärt, dauert der Aufbau der gesamten Festanlage bis zum Anlass.

Um den Tribünenbau wird sich die Armee kümmern. Dies unter der Anleitung von Mitarbeitern der Nüssli AG. Das Unternehmen ist auf den Bau solcher Anlagen spezialisiert und die Zusammenarbeit mit der Armee gewohnt, wie der Verantwortliche des Geschäftsbereichs Bühnenbau, Peter Tanner, erklärt. «Anfangs sind wir mit drei unserer Leute vor Ort. Diese instruieren die Soldaten und zeigen ihnen, wie die Tribüne aufgebaut werden muss.» Später sei das Unternehmen mit bis zu zehn Leuten anwesend. Diese überwachen auch die Arbeiten der Armeeangehörigen. «Insbesondere Sicherheitsrelevante Aspekte werden von uns laufend kontrolliert.»

Gemäss Tanner dauert es bis zu drei Wochen, bis sich die Arbeitsabläufe eingespielt haben. Und auch das Wetter kann den Aufbau beeinflussen: «Wenn es permanent regnet oder es lange sehr heiss wird, spürt man das bei der Geschwindigkeit. Fertig werden würden wir trotzdem.»

Die Entwässerung funktioniert

Bis man auf der Wiese nördlich des Herti-Quartiers aber erstmals etwas von den Dimensionen der ganzen Schwinger-Arena sieht, werde es schon Mitte bis Ende Juli, schätzt Tanner. Zuschauer sind zwar erlaubt – damit die Arbeiten aber nicht behindert werden, ist das Areal mit einem Hag abgesperrt. Bereits bewährt habe sich der für das Esaf sanierte Boden. Insbesondere die Entwässerung, wie Bauchef Lötscher berichtet. «Bei den letzten grossen Regenfällen lief das Wasser bestens in die Lorze ab. Die Drainage hat funktioniert.»

Viel schneller als beim Aufbau soll es dann beim Abbau vorangehen. «Drei Wochen nach dem Esaf wird die Arena weg sein», verspricht Peter Tanner. Sein Unternehmen sei auf diesen Zeitplan angewiesen, da einzelne Elemente der Arena dann bereits an einem anderen Ort eingesetzt werden. Ziel des Organisationskomitees ist, dass das Gelände bis Ende Oktorber wieder der Landwirtschaft übergeben werden kann.