«Zythus-Areal: Das Ringen geht weiter», Ausgabe vom 3. Juni
Da setzt sich eine überwiegende Zahl von Hünenbergerinnen und Hünenbergern für eine massvolle Überbauung u. a. des heutigen Park-&-Ride-Areals an der Zythus-S1-Haltestelle ein und wird von der Gemeindeadministration brüsk zurückgewiesen. Ziemlich ruchlos. Nicht bürgerfreundlich.
Wessen Interessen vertreten unsere Volksvertreter denn?
Das Park-&-Ride-Areal ist eine Zone für das «öffentliche Interesse». Eine Umwandlung für attraktiven Wohnraum, der ganz wenigen dient und vielen schadet, trifft definitiv nicht das «öffentliche Interesse». Clevere Investoren reiben sich die Hände, die Bürgerschaft hat das Nachsehen. Bemerkenswert scheint auch, dass sich «Hünenberger-Insider» angeblich bereits in eine «Liste potenzieller Käufer für eine Attika-Wohnung» – hoch oben über den Geleisen – mit Rigi- und Seesicht – eingetragen haben sollen. «Läuft» dies heute so ...?
Die meisten – nicht nur im Gebiet – wären deswegen sehr froh, wenn sich alle Bürgerinnen und Bürger gegen diese «Urbanisierung» à la Spreitenbach, Pratteln, Bern-Bethlehem, Volketswil, Genf Cointrin und andere hässliche «Banlieues» zur Wehr setzen würden.
Oder braucht es gar eine «Aktion Gilets jaunes» – zu gegebener Zeit auf dem Park-&-Ride-Areal, Hünenberg?
Solche Wohnungen und Lagen mit Kleingewerbe und Geschäften ziehen selbstredend immer mehr Leute an. Die Konsequenzen sind bekannt. Es bedeutet (schon wieder ...) Ausbau unserer allgemeinen Infrastrukturen plus Kitas, Kindergärten, Schulhausbau etc. etc. und es bedeutet – ganz sicher massiver Lärm über Jahre, danach Stau, Mehrverkehr und Ärger, auf den heute bereits völlig überladenen Strassen und Bahnen! «Weniger ist mehr» wäre angesagt in unserem Gebiet!
Besonders stossend: Man baut wieder «zuerst» Wohnraum, um hinterher feststellen zu müssen, dass es an allen Orten und Enden klemmt ...
Wenn Kanton und Gemeinde für ihr Gedankenspiel der Arealbebauung bereits Zigtausende Franken für Gutachten von Juristen, Stadtplanern und Beratern etc. aufgewendet haben, so muss dies Kopfschütteln auslösen! Zum einen steht die Akzeptanz der Bevölkerung überhaupt nicht in Aussicht, zum anderen steht es in krassem Widerspruch zu den Sparanstrengungen, die Regierungsrat Heinz Tännler praktiziert. Pikant: Die grossen Kosten der potenziellen Infrastruktur-Anpassungen in diesem Gebiet gingen zu Lasten des Kantons!
Gültigkeit der Motion hin oder her. Das ist Futter für Juristen. Die Kosten tragen wir, die Bürgerinnen und Bürger. Für einen zweckdienlichen Umgang mit Steuergeldern ist es besser, wenn unsere Gemeindeverwaltung im Sinne der Hünenberger Einwohner eine Lösung anstrebt, die mehrheitsfähig ist. Das derzeitige Vorhaben ist es nicht.
Rolf F. Oehen, Hünenberg See