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Zug
Das LK Zug SPL1 Team will wieder an die nationale Spitze zurück. Es herrscht Zuversicht nach einer enttäuschenden Meisterschaft.
Während sich Rekordmeister Brühl und die Spono Eagles im SPL1 Playoff-Final um die Meisterschaft streiten, beenden die Zuger Handballerinnen am Samstag (15.00 Uhr, Sporthalle) gegen US Yverdon eine zwiespältige Saison. Die Finalrunde wurde verpasst, was natürlich einer grossen Enttäuschung gleichkam.
Doch die Spielerinnen zeigten im Kampf um den Klassenerhalt doch noch ihre Qualitäten und wurden ihrer Favoritenrolle in einer schwierigen Phase (Abstiegsrunde), wo man nur noch verlieren konnte, gerecht. Mit zehn Siegen und einer Niederlage können die Zugerinnen vor dem abschliessenden Spiel auf eine sportlich geglückte Auf-/Abstiegsrunde SPL1/SPL2 schauen.
Sportchef Peter Stutz (61) und Spielerin Celia Heinzer blicken auf die Saison zurück, der neue Cheftrainer Silvan Häfliger verkündet die sportlichen Ziele. Stutz: «Wir wollen die Saison am Samstag mit einem Sieg gegen Yverdon beenden und einen versöhnlichen Abschluss feiern. Wir sind zufrieden mit unseren Leistungen in dieser Abstiegsrunde.» Dass der LKZ die Finalrunde verpasste, kam sehr überraschend.
Im ersten Augenblick war das negativ, hat die Abstiegsrunde aber auch etwas Positives ausgelöst? Stutz sagt: «Ja, bestimmt. Wir konnten mehr oder weniger ohne Druck agieren und an den individuellen Fähigkeiten arbeiten. Alle Spielerinnen bekamen genug Einsatzzeit und konnten sich unter Wettkampfbedingungen beweisen.» Dass man die Abstiegsrunde so positiv meisterte, war auch auf die mentale Stärke zurückzuführen. Der Favorit wusste mit dem Druck des «Siegenmüssens» umzugehen.
Die Akteurinnen haben in den Trainings und in den Partien immer voll mitgezogen und die richtige Einstellung an den Tag gelegt. Stutz betont: «Silvan Häfliger und Patrick Strebel, das Trainerduo der neuen Saison, hat das Team bereits Mitte Januar betreut, das Kommando übernommen und ihre Ideen eingebracht. Davon werden wir auch in Zukunft profitieren.»
Nun endet die Meisterschaft, wie fällt das Fazit von Stutz aus? «Wir haben aus einer verkorksten Qualifikation und dem Verpassen der Finalrunde in der Abstiegsrunde unsere Erwartungen erfüllt, das Beste aus der Situation gemacht.» Stutz, der sein Sportchef-Amt abgibt, bleibt dem LKZ als FU16-Elite Trainer erhalten. Er wird weiterhin im Nachwuchs tätig sein: «Das ist die Zukunft unseres Vereins, der mir sehr am Herzen liegt. Wir rekrutieren seit vielen Jahren Spielerinnen aus den eigenen Reihen und wollen diese Philosophie auch in Zukunft weitertragen.»
Geburtstagskind Celia Heinzer (sie wird heute 21 Jahre alt): «Ich bin froh, dass die Saison endet. Es war eine Spielzeit, die ich nicht mehr erleben möchte. Sportlich war das enttäuschend für mich, auch musste ich immer wieder mit Verletzungen kämpfen.»
Die Rückraumspielerin aus Muotathalerin sagt weiter: «Wir gehören an die Spitze und haben diese Saison nicht unser Gesicht gezeigt. Wir haben uns selber geschlagen. Es war aber auch eine lehrreiche Zeit, wir sind gewachsen in einer Phase, die schwierig war, als Favorit konnten wir nur verlieren, das war schwierig. Doch wir haben das gemeistert. Nun blicke ich nach vorne und freue mich auf den September, wenn wir wieder angreifen werden.»
Mit Silvan Häfliger (35) übernimmt ein Frauenhandball-Szenenkenner das SPL1 Fanionteam des LK Zug auf die neue Saison hin. Seit der Saison 2012/13 ist der Familienvater eines Sohnes, 6 Monate, bei den Zugerinnen, unter anderem als Nachwuchstrainer und SPL2 Trainer tätig.
Seine Motivation, das Fanionteam zu übernehmen? «Ich freue mich, mit jungen Spielerinnen weiterzuarbeiten und sie im Leistungssport zu begleiten und zu entwickeln. Ich habe nun die Chance bekommen, den nächsten Schritt in meiner Trainerkarriere zu machen. Zusätzlich ist es sehr schön, dass ich die meisten Spielerinnen während ihrer Juniorinnenzeit schon trainiert habe und mit ihnen nun im Aktivbereich wieder arbeiten darf. In Zug treffe ich auf professionelle Strukturen, die ich seit einigen Jahren kenne und weiss, wie der Verein funktioniert.»
Sein sportliches Ziel ist klar und heisst, wieder die Finalrunde zu erreichen. «Wir werden die Mannschaft wieder dorthin bringen, wo sie hingehört. Mittelfristig wollen wir wieder in der Meisterschaft und im Cup um Titel mitspielen.» Ein Vorteil wird sein, dass das Gros der Spielerinnen bleibt, junge Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs und dem SPL2 ergänzen den Kader.