Handball
Die Zugerinnen zeigen Rotweiss Thun die Grenzen auf

Der LKZ gewinnt die SPL1-Partie gegen die Berner Oberländerinnen mit 31:21. Er besticht vor allem in der Anfangsphase durch Variantenreichtum.

Raphael Biermayr
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Der LK Zug beginnt das Jahr standesgemäss: mit zwei Punkten gegen Thun. Der Sieg zeichnete sich schnell ab. Die Zugerinnen erzielten den ersten Treffer der Partie und gerieten in der Folge nie in Rückstand. Bemerkenswert: Fünf der ersten acht Tore erzielten Flügelspielerinnen. Dreimal war Andreea Taivan von rechts erfolgreich, zweimal Alessia Riner von der gegenüberliegenden Seite. Die Nationalspielerin Riner feierte am Samstag wie Teamkollegin Sara Zaetta ihren 18. Geburtstag.

Andreea Taivan auf dem Weg zu einem ihrer drei Tore.

Andreea Taivan auf dem Weg zu einem ihrer drei Tore.

Bild: Stefan Kaiser (Zug, 8. Januar 2022)

Grund zur Freude hatte auch die Zuger Torhüterin Jennifer Abt. Sie zeigte eine starke Partie und wehrte in der ersten Halbzeit 53 Prozent der Würfe auf ihr Tor ab. Auch dank ihrer Leistung hatte sich der LKZ nach 30 Minuten einen beruhigenden Sieben-Tore-Vorsprung (18:11) herausgespielt. So konnte es sich Trainer Christoph Sahli erlauben, der Liga-Toptorschützin Celia Heinzer zwischenzeitlich eine längere Pause zu verordnen.

Goalie Jennifer Abt ist ein starker Rückhalt.

Goalie Jennifer Abt ist ein starker Rückhalt.

Bild: Stefan Kaiser (Zug, 8. Januar 2022)

Estermann ist unermüdlich

Keine Zeit zum Durchatmen schien Ria Estermann zu benötigen. Die mit 28 Jahren zweitälteste Spielerin im Zuger Kader rieb sich vorn wie hinten auf und übernahm im Abschluss eine Menge Verantwortung. Mit sieben Toren aus acht Versuchen war sie die beste Werferin ihres Teams. Ihr war es vorbehalten, den letzten Treffer der Partie zum 31:21 zu erzielen. Es war zugleich der 300. Treffer der Zugerinnen in der laufenden Meisterschaft.

Ria Estermann (am Ball) ist Zugs erfolgreichste Werferin ...

Ria Estermann (am Ball) ist Zugs erfolgreichste Werferin ...

Bild: Stefan Kaiser (Zug, 8. Januar 2022)
... und überzeugt auch am eigenen Kreis.

... und überzeugt auch am eigenen Kreis.

Bild: Stefan Kaiser (Zug, 8. Januar 2022)

Von solchen Zahlen können die Thunerinnen nur träumen. Sie wurden ihn Zug erstmals in einem Pflichtspiel von Jakub Szymanski gecoacht. Der frühere tschechische Internationale, der in der Schweiz in St. Gallen, Thun und Bern spielte und 2012 zum wertvollsten Spieler der SHL gewählt wurde, übernahm das Team im Dezember. Szymanski präsentierte sich als ein sehr aktiver Trainer. Er sprach auffallend viel mit den Spielerinnen – und sah trotz aussichtsloser Lage in der Schlussphase die gelbe Karte.

Vor der Partie sagte er in einem Interview auf der Homepage des Schweizer Verbands, dass er die Thunerinnen wieder unter die besten vier Teams bringen wolle, nach Möglichkeit schon in der laufenden Saison. Es bleibt abzuwarten, ob dieses Vorhaben gelingen wird. Klar ist nach dem Match vom Samstag jedenfalls: Von den besten drei, Zug, Brühl und Nottwil, sind die Bernerinnen gegenwärtig weit entfernt.