Gesundheitsversorgung
Überstunden und Burnout-Gefahr an Spitälern: Kantonsrat will wissen, was die Zuger Regierung dagegen unternimmt

Andreas Lustenberger von der «Alternative – die Grünen» hat eine Interpellation mit Fragen zur hohen Arbeitsbelastung von Assistenzärzten und Oberärztinnen eingereicht.

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Mitte Mai veröffentlichte der Verband der Schweizerischen Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (VSAO) eine Befragung mit einem bedenklichen Resultat: Bei fast 70 Prozent der 3240 Befragten wird das Arbeitsgesetz in den Spitälern nicht eingehalten. Dies, obwohl es bei Assistenzärzten und Oberärztinnen auf vergleichsweise hohe 50 Arbeitsstunden ausgelegt ist.

Ebenfalls zeigen die Resultate, dass die Burnout-Symptome seit der ersten Befragung 2013 gestiegen sind. Das kann gravierende Konsequenzen haben: Aufgrund der hohen Arbeitsbelastung kommt es laut Befragung auch zu Fehlern in der Versorgung der Patientinnen und Patienten.

Ist der Regierungsrat besorgt?

Andreas Lustenberger.

Andreas Lustenberger.

Das befürchtet auch der Baarer Kantonsrat Andreas Lustenberger von der «Alternative - die Grünen», weshalb er eine Interpellation dazu eingereicht hat. Er fragt, ob der Regierungsrat angesichts dieser Ergebnisse, insbesondere der Nichteinhaltung des Arbeitsgesetzes und der Burnout-Gefahr, besorgt sei und welche Massnahmen geplant seien, um dagegen vorzugehen. Weiter will Lustenberger wissen, wie viele Kontrollen der Kanton Zug hinsichtlich des Arbeitsgesetzes seit 2019 durchgeführt hat und ob bei diesen Verstösse dokumentiert und sanktioniert worden seien.

Lustenberger geht ausserdem auf einen Pilotversuch mit reduzierter Arbeitszeit und festen Weiterbildungsstunden ein, den ein Direktor des Universitätsspitals Zürich in einem SRF-Beitrag erwähnt hatte. Ob dieses Modell in Zug bekannt sei und ob die Einführung eine Möglichkeit wäre, die Attraktivität der Zuger Spitäler als Arbeitgeber zu steigern, will Lustenberger wissen. Ausserdem fragt er, ob es der Kanton Zug begrüssen würde, wenn die Zuger Spitäler eine entsprechende Umstellung bei ihren Dienstplänen vornehmen würden. (tos)