Frohe und ausgelassene Stimmung am Faschall-Umzug in Allenwinden

Der Faschall-Umzug liess das Herz der Fasnächtler höher Schlagen. Wild schränzende Guggenmusiken und farbenprächtige Sujets lösten sich in bunter Reihenfolge ab.

Martin Mühlebach
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Das Ministerium der Allenwindner Fasnacht mit Reto I. (Bild: Christian H. Hildebrand, Allenwinden, 2. März 2019)
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Die Ägeritüüfel am Umzug in Allenwinden. (Bild: Christian H. Hildebrand, (Allenwinden, 2. März 2019)
Da hat sich doch einer täuschend echt als Nationalrat Thomas Aeschi verkleidet. (Bild: Christian H. Hildebrand, Allenwinden, 2. März 2019)
Faschallumzug Allenwinden 2019: Die etwas andere Art Schwarzwäldertorte zu essen. (Bild: Christian H. Hildebrand, Allenwinden, 2. März 2019)
Die Scheesewiiber sind aus der Allenwindner Fasnacht nicht wegzudenken. (Bild: Christian H. Hildebrand, Allenwinden, 2. März 2019)
Im letzten Jahr bewog ein Sujet die SP zu einem politischen Vorstoss. Dieser wird nun auf die Schippe genommen. (Bild: Christian H. Hildebrand, Allenwinden, 2. März 2019)
Letztes Jahr gerügt, heuer gleich selbst zensiert. (Bild: Christian H. Hildebrand, Allenwinden, 2. März 2019)
Fasnächtlerinnen beim Aus- und Einschenken des beliebten Faschallkafi. (Bild: Christian H. Hildebrand, Allenwinden, 2. März 2019)
Sorgte für das nötige fasnächtliche Hintergrundrauschen: Die einheimische Guggenmusik Grütlihüüler. (Bild: Christian H. Hildebrand, Allenwinden, 2. März 2019)
Faschallminister Reto I. mit seinen Ehrendamen. (Bild: Christian H. Hildebrand, Allenwinden, 2. März 2019)
Die Guggengäste aus Unterägeri, die Guggenmusik Möschtliblöser. (Bild: Christian H. Hildebrand, Allenwinden, 2. März 2019)
Das Wahrzeichen, der Faschallgrind. (Bild: Christian H. Hildebrand, Allenwinden, 2. März 2019)

Das Ministerium der Allenwindner Fasnacht mit Reto I. (Bild: Christian H. Hildebrand, Allenwinden, 2. März 2019)

Allenwinden zelebriert seine Fasnacht mit dem Slogan: «Faschall – oft kopiert, doch nie erreicht». Ob dies zutrifft, bleibe dahingestellt. Sicher ist indes, dass der diesjährige Faschall-Umzug restlos zu gefallen vermochte. Angeführt vom überdimensional grossen Faschallgrind zog ein kurzer, aber äusserst abwechslungsreicher an den dicht gedrängt am Strassenrand stehenden Zuschauerinnen und Zuschauern vorbei. Wild schränzende Guggenmusiken, farbenprächtige Sujets und meisterhaft gebaute Wagen lösten sich in bunter Reihenfolge ab. Die Schulen Allenwinden brillierten als Bananen verteilende Affen und als Elefanten und Löwen aus dem Dschungel. Der 6-jährige Nahel, der seine Banane fest umklammert in den Händen hielt, sinnierte: «Ich weiss noch nicht, wem ich die Banane gebe – vielleicht esse ich sie.»

Die Grüter Riedchrötä begeisterten das Publikum unter dem Motto «Weder Diesel no Strom» mit einer bis ins letzte Detail verarbeiteten Dampflokomotive. Unter dem Motto «Es war einmal … Einst und Jetzt» nahmen die Näbelheuer Allenwinden die Arbeit der Zuger Regierung aufs Korn.

Plädoyer für die Narrenfreiheit

Die Big Nobodys aus Unterägeri plädierten für Narrenfreiheit. In Anspielung auf gewisse Entscheide gegen altbekannte Wörter und Begriffe unserer Gesetzgeber fragten sie: «Muss die Fasnacht politisch korrekt sein?» Und die Lauchmälder aus Edlibach, die im Drogenlabor Ägeri verbotene Substanzen herstellten, beschwerten sich: «Wenn im Dunkle mit Taschelampe tuesch schaffe, chond sicher d’Polizei cho gaffe.»

Der Faschallminister Reto I. Andermatt, der wie die Hudiväter aus Walchwil tonnenweise Orangen ans Publikum verteilte, darf sich gewiss sein, dass die Umzugsbesucher seinem Fasnachtsmotto «Hend’s gmüetlich und glatt, mit em Faschallminister Andermatt» Folge leisteten. Während des Umzugs und am abschliessenden Bühnenspiel, das Zeremonius Rémy Frick in gewohnt grossartiger Manie zelebrierte, herrschte eine frohe, ausgelassene Stimmung. Ein bekannter Werbespot könnte, leicht abgeändert und ohne zu übertreiben, auch als «Faschall verleiht Flüügel» über den Bildschirm flimmern.