Die Fasnacht Neuheim feierte ihr 50-Jahr-Jubiläum.
Das zahlreich erschienene, dicht gedrängt am Strassenrand stehende Publikum genoss gestern, Sonntag, den diesjährigen Neuheimer Fasnachtsumzug in vollen Zügen. Die 1. Klasse Neuheim eröffnete den Korso mit «Goldkönig mit den Zwärgli». Die Elementarier der Tagesschule Elementa erkundeten das Weltall, und die Samariter aus Neuheim entlockten dem freudig applaudierenden Publikum mit «Goldkönig (50) ledig sucht...» ein breites Grinsen. Der in der Gruppe mitlaufende Pfarrer verriet: «Wenn die Richtige gefunden wird, vollziehe ich die Trauung auf offener Strasse.»
Einige Nummern später präsentierten D’Stifte Neuheim mit dem Schneewittli eine durchaus akzeptable Heiratskandidatin. Ob Schneewittli heiratswillig war, bleibt offen, zumal zwischen ihm und dem Goldkönig mehrere Hexen und Teufel ihr Unwesen trieben.
Die Gruppe Axenstrasse riet den Urnern: «Sprecht doch wieder mit dem Teufel und lässt ihn eine Brücke bauen.» Die Steihüüler, die in einer dampfenden Badewanne vorüberfuhren, nahmen – von Seepolizisten begleitet – die im vergangenen Sommer herrschende Krokodil-Safari am Hallwilersee aufs Korn. Mit einem grossen Wagen sorgte sich die Klimatt’air mit Yabba dabba doo Airline ums Klima, doch des Umsatzes wegen wurde das Publikum aufgefordert: «Fliegt, denn das Fliegen war noch nie so billig wie jetzt.» Mehrere Delegationen der umliegenden Fasnachtsgesellschaften liessen es sich nicht nehmen, am Umzug mitzulaufen und der Fasnacht Neuheim die Ehre zu erweisen.
Nachdem die Putzequipe «Wisch und Weg» unmittelbar nach dem Umzug auffuhr und die tonnenweise ausgeworfenen Konfettis im Nu wieder weggeräumt hatte, fand beim Schulhaus die Kinderbescherung statt, während die vielen anwesenden Guggenmusigen aus nah und fern schränzten, was das Zeugs hielt. In der Turnhalle und der Lindenhütte im Schulhaus Dorf und in den Gaststätten herrschte noch lange ein ausgelassener, froher Festbetrieb.