Leserbrief
Ein untergeordnetes Thema für den Stadtrat

Zur Sauberkeit im öffentlichen Raum

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Mitte Juli beantragte die FDP-Fraktion im Grossen Gemeinderat (GGR) zu Recht mit einem Postulat die desolate WC-Situation in der Männerbadi (Strandbad Siebach) zu beheben. Die Postulanten schrieben dazu: «Wir fordern den Stadtrat auf, die Hygieneanlagen baulich auf die nächste Sommersaison zu erweitern und das Reinigungskonzept dem Gästeaufkommen anzupassen». Dass es da schon seit längerem nicht mehr stimmt, hätte der Stadtrat längst selber merken können. Auf meine schriftliche Anfrage hin, nachdem während rund eines Monats keine Sofortmassnahmen ergriffen wurden, erhielt ich die erfreuliche Mitteilung, dass seit dem 17. August zusätzlich ein WC-Wagen zur Benützung für die Badenden und Passanten vor Ort sei. Immerhin!

In seinen Legislaturzielen 2023-2026 beschreibt der Stadtrat mit wolkigen Worten: «Die Stadt Zug versteht Investitionen in den öffentlichen Raum als Investition in die Gemeinschaft. Die Stadt Zug steigert die Aufenthaltsqualität für ihre Einwohnerinnen und Einwohner wie auch für Menschen, die zur Arbeit nach Zug pendeln oder hier ihre Freizeit verbringen.» Wie schön das doch alles tönt!

Es sind immer die «Basics», wie etwa saubere WC’s und das Entfernen von Sprayereien und herumliegendem Müll, welche unsere «Aufenthaltsqualität» beeinflussen. Wir wollen doch alle eine saubere Stadt, einen Stadtrat der auch seine WC’s im Griff hat, der nicht nur hochfliegende, abgehobene Legislaturziele in alle Haushalte verschickt, sondern sich zuerst den pragmatischen Dingen widmet. Es ist jedenfalls höchste Zeit, dass der Stadtrat seine Verantwortung für den öffentlichen Raum ernster nimmt.

Philipp C. Brunner, Gemeinderat, Zug