Leserbrief
Die Franchise soll nicht erhöht werden

«Kranke sollen mehr an Arztrechnung zahlen», Ausgabe vom 6. März

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Einfach verantwortungslos von unseren Parlamentariern in Bern, wie auch der Auftritt vom Zuger Ständerat Joachim Eder im Schweizer Fernsehen am 5. März, mit den Worten, die Franchisen-Erhöhung von 50 Franken und in verschieden Zeitabständen, je nach Kostenentwicklung, weiter zu erhöhen, also mit einem Automatismus, sei zu verantworten. Das ist ein Zeichen, wie sich unsere Parlamentarier vom Volk entfernt haben, da werden wieder einmal die Schwächsten, chronisch Kranken und älteren Menschen bestraft. Es wäre schon lange an der Zeit, dass sich die Parlamentarier überlegen würden, ob sie von den Krankenkassen oder vom Volk gewählt worden sind. Es ist Schwachsinn zu denken, dass eine höhere Franchise, die Kosten senken würde.

Es ist einfach ein weiteres Flickwerk. Solange zu viele Parlamentarier mit den Krankenkassen verbandelt sind, wird sich nie etwas ändern. Die Vorlage zu einer automatischen Franchise-Erhöhung wurde von Ivo Bischofsberger (CVP) eingereicht, natürlich ist er Mitglied der Lobbyorganisation Groupe Mutuel. Ihr gehören noch zwei Ständeräte und sechs Nationalräte an. Einige Beispiele von Parlamentarier, welche im Portefeuille der Krankenkasse: Ulrich Giezendanner (SVP/AG), Roland Eberle (SVP/TG), Ruth Humbel (CVP/AG), Lorenz Hess (BDP/BE), Josef Dittli (FDP/UR).

Auch Joachim Eder ist in 30 Organisationen dabei, wie etwa bei der Sanitas. Er ermöglicht auch zwei Personen als Gäste den Zutritt ins Bundeshaus, welche acht Organisationen, wie Verbindungen zu Schweizer-Ärztinnen und Ärzte, Interpharma, Bio – Medizin Bern, vertreten. Die zwei Ständeräte und sechs Nationalräte beziehen ein Salär zwischen 40 000 und 140 000 Franken. Hört endlich auf, mit dieser Bastlerei im Gesundheitswesen. Mit solchen Verflechtungen der Parlamentarier wird sich mit dem momentanen System nie etwas ändern, die Parlamentarier welche mit den Krankenkassen verbunden sind, müssten eigentlich bei Abstimmungen in den Ausstand treten, dann wären aber die Säle fast leer. Ihr sind für das Volk da und nicht um eigene Ziele zu verfolgen. Die Schweiz hat es im Herbst bei den Wahlen in der Hand, solche Missstände zu beenden.

Hans-Rudolf Iten-Hartmann, Unterägeri