Gemeinde Risch: Deutliche Zustimmung für den Bebauungsplan

Eine erste grosse Hürde für die Überbauung des Chäsimatt-Areals in Rotkreuz ist genommen. Doch an kritischen Fragen mangelte es an der Gemeindeversammlung am Montag (4.Juni) nicht.

Rahel Hug
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Die Zeichnung zeigt den Knoten Chamerstrasse–Poststrasse Richtung Südwesten. (Bild: Visualisierung: PD)

Die Zeichnung zeigt den Knoten Chamerstrasse–Poststrasse Richtung Südwesten. (Bild: Visualisierung: PD)

Rund 180 Wohnungen und Arbeitsplätze für zirka 100 Beschäftigte – auf dem Gebiet Chäsimatt in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Rotkreuz planen die Grundeigentümer Rotkreuzhof Immobilien AG und Landi Zugerland eine Überbauung. An der Gemeindeversammlung am Montag (4.Juni2018) zeigte sich, dass auch die Bevölkerung hinter dem Vorhaben steht. Die 182 anwesenden Stimmberechtigten stimmten dem Bebauungsplan Chäsimatt mit grosser Mehrheit zu.

Der Bauvorsteher Ruedi Knüsel erläuterte zu Beginn die Details. «Mit dem Bebauungsplan werden die Voraussetzungen für eine gesamthafte und qualitativ hochstehende Bebauung geschaffen», sagte er. Das alte Chäsi­gebäude und der «Bauernhof» sollen bestehen bleiben, das Chäsigebäude mit einem neuen Aufbau «überstülpt» werden. Zusätzlich sind entlang der Chamerstrasse zwei neue Baukörper als «Blockrandfiguren» vorgesehen. Die Landi Zugerland wird die grösste Verkaufsfläche aufweisen, ausserdem ist ein «Landi Top Shop» geplant. Wie Ruedi Knüsel ausführte, sind höchstens 288 Parkplätze zulässig, für die Velos sollen teilweise gedeckte Abstellplätze entstehen.

Der Verkehr gibt erneut zu reden

Roger Gwerder, der Gemeinderatskandidat der Grünen Risch-Rotkreuz, wollte vom Gemeinderat wissen, wie konkret die Überlegungen bereits sind in Sachen Kletterhalle. Wie aus der Vorlage zur Versammlung hervorging, ist im Aufbau des Chäsigebäudes nämlich eine solche vorgesehen. «Wir sind erst auf Stufe Bebauungsplan, noch nicht beim Bauprojekt», führte Ruedi Knüsel aus. Zudem sei dies eine «privatrechtliche Geschichte», bei der die Gemeinde keinen Einfluss habe. Gwerder fragte ausserdem, wie man auf die angesichts der zentralen Lage des Areals «relativ hohe» Zahl an Parkplätzen gekommen sei. Laut dem Bauchef hätte sich die Bauherrschaft noch mehr Parkplätze gewünscht. «Die Zahl wurde gemeinsam mit dem Kanton festgelegt», so Knüsel.

Ein immer wiederkehrendes Thema in Rotkreuz ist der Verkehr. Bedenken diesbezüglich äusserte René Zimmermann von der SVP Risch-Rotkreuz. Bereits heute sei in Rotkreuz zur Rush-Hour «kein Durchkommen mehr», und laufende Bauprojekte wie das Hochhaus «Aglaya» oder der Hochschulcampus seien noch nicht fertiggestellt. «Ich bin sehr skeptisch», sagte Zimmermann. «Solange nicht geregelt ist, wie man mit dem Verkehr umgeht, sollte man solchen Grossprojekten nicht zustimmen.» Die Gemeinde hat bekanntlich ein Verkehrskonzept erstellt, zu dem zurzeit noch das Mitwirkungsverfahren läuft.

Das Konzept sieht Massnahmen vor, wie dem Mehrverkehr begegnet werden soll. «Abgesehen davon sind keine weiteren Massnahmen geplant», erklärte Knüsel. Trotz der kritischen Voten folgte die Bevölkerung schliesslich dem Vorschlag des Gemeinderats – wie auch bei den anderen am Montagabend behandelten Traktanden.