Das «Rössli» in Hünenberg wird wieder eröffnet

Im Weiler St. Wolfgang wird demnächst das Restaurant Rössli wieder eröffnet. Neben den neuen Pächtern Ursi und Martin Eggimann ist auch sonst einiges frisch beim renovierten Lokal.

Zoe Gwerder
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Ursi und Martin Eggimann vor dem «Rössli» und dem neuen Gartenplatz, der sich noch im Bau befindet. (Bild: Stefan Kaiser (Hünenberg, 18. Juni 2019))

Ursi und Martin Eggimann vor dem «Rössli» und dem neuen Gartenplatz, der sich noch im Bau befindet. (Bild: Stefan Kaiser (Hünenberg, 18. Juni 2019))

Das «Rössli» und die ganze Umgebung des Weilers St. Wolfgang sei für sie eine Art Kraftort, sagen Ursi und Martin Eggimann. Auch wenn es derzeit wohl eher ein Kraftakt ist: Die beiden künftigen «Rössli»-Wirte sitzen für das Interview in einer improvisierten Bänkli-Lounge. Hinter ihnen wuseln die Arbeiter rund um das frisch renovierte Gebäude. Sie sind im Endspurt bei der neuen Gartenterrasse. Im Innern des «Rösslis» wurde der Boden ausgerechnet an diesem Tag imprägniert und darf nicht betreten werden. Der Parkplatz vor dem Haus ist von Handwerker-Autos überstellt. Die Eggimanns bringt dies aber nicht aus der Ruhe. Flexibel sein gehört zum Wirten. Aus zwei Bänken wird kurzerhand eine kleine Lounge im Schatten – mit Blick über die Reussebene.

Eggimanns werden ab dem 5. Juli wieder Leben ins Hünenberger «Rössli» bringen. In der Gastroszene sind sie bekannt: Sie führten bis Ende vergangenen Jahres das Hotel Waldheim in Risch, welches seither geschlossen ist. «Wir hatten das Glück, dass wir alle unsere zukünftigen Mitarbeiter aus der alten Waldheim-Crew rekrutieren konnten», erklärt Martin Eggimann. Diese seien nun mit ihnen am Einräumen und Aufräumen, um in zwei Wochen zu starten.

Das Lokal soll wieder zum Dorftreffpunkt werden

Dass es das Ehepaar nach Hünenberg verschlägt, ist offenbar kein Zufall. Mit dem «Rössli», das hoch über der Reussebene thront, hätten sie schon länger geliebäugelt. «Uns hat das stilvolle Haus mit seiner grandiosen Aussicht fasziniert, seit wir es als Gäste kennengelernt haben.» Bei einer unverbindlichen Besichtigung vor einiger Zeit hätten sie aber gesehen, dass es baulich für ihre Ideen nicht funktionieren würde. Sie sagten ab. «Einige Zeit später kam die Eigentümerin auf uns zu, und fragte, was wir ändern würden», erinnert sich Ursi Eggimann. Ihre Vorschläge seien dann umgesetzt worden. Die wohl wichtigsten Neuerungen sind für die Gäste kaum ersichtlich. «Wir haben nun im Untergeschoss einen grossen Produktionsraum, mehr Lagerraum und einen neuen, grösseren Warenlift. So können wir auch grössere Gesellschaften problemlos bedienen.» Einen dritten Wunsch, der verwirklicht wurde, können auch die Gäste sehen: Unterhalb der bestehenden Terrasse wird es einen Gartenplatz geben – eine Wiese, auf der weitere Tische stehen werden. Umrundet von einem Holzzaun, sodass sich das denkmalgeschützte Gebäude, von der Reussebene her betrachtet, auch mit dem neuen Garten optisch ins Bild des Weilers einfügt. Und was ebenfalls vom einen oder anderen Gast bemerkt werden wird: die Maxim-Bar im Untergeschoss gibt es nicht mehr.

Dort sind nun die Lagerräume. Im Gegenzug ist auf dem Platz vor dem Eingang eine Lounge geplant, in welcher man bequem etwas trinken kann. «So soll es hier ein bisschen Dorfplatzfeeling geben, auf welchem man bei Feierabend das Geschehen im Weiler beobachten und vielleicht auch noch dem einen oder anderen winken kann, der mit seinem Auto auf dem Nachhauseweg in Richtung Hünenberg ist», erhofft sich Ursi Eggimann.

Sowieso haben die Eggimanns vor, ein Restaurant für alle zu werden: Vom Gast am Stammtisch in der Gaststube über die Handwerker, die ihr Znüni und Mittagessen geniessen, bis zum À-la-carte-Service in den Sälen am Abend oder den Vereinen, die nach ihrer Aktivität noch gemeinsam etwas trinken möchten. «Wir werden zudem auch am Nachmittag und am späten Abend noch warme Küche anbieten – einfach mit einer etwas reduzierten Auswahl beziehungsweise kleinen Snacks.» Das «Rössli» solle so für die Hünenberger wieder ein Treffpunkt werden – ein Ort, an welchen man am Abend auch mal in den Ausgang geht zum «Eis go zieh». «Wir wollen ein Restaurant für alle sein.» Schafft man das? «Wir hoffen es.»

Die Küche soll europäisch bleiben

Was das Essensangebot angeht wollen Martin und Ursi Eggimann offenbleiben. Klar könne es auch mal ein asiatisches Menu geben, «aber hauptsächlich bleiben wir sicher in Europa mit unseren Gerichten». Martin Eggimann denkt dabei auch an traditionelles Schweizerisches. «Kutteln oder Schmorgerichte kann ich mir sehr gut vorstellen.»

Nun heisst es für Eggimanns und ihre Crew aber anpacken. Die improvisierte Bänkli-Lounge wird wieder weggeschoben und das Ehepaar macht sich an die Arbeit. Denn auch wenn das Lokal erst in zwei Wochen öffnet, drängt die Zeit. Denn bereits am Donnerstag ist Tag der offenen Tür.