Die Gemeinde rechnet nächstes Jahr mit einem kleinen Überschuss. Grund für den Mehrertrag im Vergleich zum laufenden Jahr sind höhere Zahlungen aus dem Finanzausgleich.
Ein leichter Überschuss und ein gleichbleibender Steuerfuss: Die Gemeinde Cham budgetiert für das kommende Jahr einen Überschuss von gut 0,4 Millionen Franken – bei einem Ertrag von rund 98,4 Millionen Franken und einem Aufwand von gerundet 98 Millionen. Gemeindepräsident Georges Helfenstein sagt:
«Wir sind zufrieden, dass wir einen kleinen Überschuss budgetieren konnten.»
Gegenüber dem Budget vom Jahr 2020 wird ein Mehrertrag von 5,2 Millionen Franken prognostiziert, was daran liegt, dass Cham nächstes Jahr 5 Millionen mehr aus dem kantonalen Finanzausgleich erhalten wird. «Im Vergleich zu anderen Gemeinden fallen unsere steuerlichen Einnahmen pro Kopf nach wie vor tiefer aus. Wir gehen sparsam mit unseren Ausgaben um, dennoch bleibt der Zuger Finanzausgleich ein wichtiges Standbein für Cham», erklärt Helfenstein.
Die Steuererträge der natürlichen wie auch der juristischen Personen wurden bis auf eine Ausnahme – der Einkommenssteuern von natürlichen Personen – auf derselben Höhe belassen, wie im Budget 2020. Bei den juristischen Personen beginnt die AHV- und Steuerreform (Staf) zu greifen, heisst es in der Medienmitteilung zum Budget. Bei den natürlichen Personen ist es aufgrund der Covid-19-Problematik sehr schwierig, die weitere Entwicklung vorauszusehen. Wie hoch die Ausfälle der Steuereinnahmen seien, sei kaum seriös abzuschätzen, so Gemeindepräsident Helfenstein. Fest steht aber: In beiden Bereichen sei mit tieferen Erträgen zu rechnen, wobei diese teilweise durch Zuzüge wieder ausgeglichen werden könnten.
Sehr prominent auf der Chamer Agenda steht das Schülerwachstum, was sich in den Investitionen niederschlägt. Über das Ganze gesehen wird der Aufwand um 5,8 Prozent – und damit um knapp 5,4 Millionen Franken – steigen. Rund 44 Prozent davon ist auf den um 2,4 Millionen höheren Personalaufwand zurückzuführen. Dieser teilt sich auf die Löhne der Lehrkräfte (plus 1,7 Millionen), die Löhne des Verwaltungs- und Betriebspersonals (plus 0,3 Millionen) und die damit anfallenden Arbeitgeberbeiträge (plus 0,4 Millionen) auf. «In den nächsten Jahren werden wir viel in den Ausbau und die Sanierung von Schulen investieren. Aufstockungen der Lehrpersonen sind aber schon jetzt nötig, da gewisse Klassen grössenmässig eine Obergrenze erreicht haben und deshalb werden neue Klassen geschaffen», ergänzt Georges Helfenstein. Mit der Inbetriebnahme des sanierten Schulhauses Röhrliberg 1 steigen auch die Abschreibungen des Verwaltungsvermögens um 0,4 Millionen Franken.
Zudem werden die Investitionsbeiträge für Energieförderung – der Rahmenkredit dazu wurde an der Gemeindeversammlung vom 14. September 2020 bewilligt – vollständig abgeschrieben, wofür im nächsten Jahr eine Summe von knapp 0,5 Millionen vorgesehen ist. Eine weitere Kostensteigerung um 0,8 Millionen ist bei den Beiträgen an Gemeinwesen und Dritte zu erwarten. Hier sind es vor allem die stationäre Pflege mit 0,3 Millionen und die wirtschaftliche Sozialhilfe mit 0,4 Millionen – gemäss Helfenstein wird dieser Betrag unter anderem wegen erwarteter Auswirkungen des Virus budgetiert –, welche den Mehraufwand verursachen.
Er kommentiert: «Es ist uns wichtig, auch diese Beträge transparent auszuweisen.»In Anbetracht der bevorstehenden Investitionen sei es wichtig, dass die Gemeinde Cham finanziell gut aufgestellt sei und sorgsam mit den Geldern umgeht, denn die Entwicklung der Steuereinnahmen ist aktuell eher schwierig vorzusehen, betont der Gemeindepräsident Georges Helfenstein. Für die Jahre 2021 bis 2025 sieht der Investitionsplan Ausgaben in der Höhe von 62,8 Millionen Franken vor.