Startseite
Zentralschweiz
Zug
Den 2003 eröffneten Zuger Bahnhof mit seinem bekannten Lichtspiel gibt es bald als Briefmarke zu kaufen. Es ist das zweite Postwertzeichen mit einem Zuger Sujet innerhalb kurzer Zeit.
Marco Morosoli
marco.morosoli @zugerzeitung.ch
«Briefe gehören zu den wichtigsten Denkmäler, die ein Mensch hinterlassen kann», hat Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) einmal geschrieben. Ist dieses persönliche Zeugnis mit einer speziellen Marke frankiert, hat der Adressat noch etwas fürs Auge. In diese Kategorie Briefmarken gehört sicher die neue Dauermarkenserie der Schweizer Post, die «Schweizer Bahnhöfe» zum Thema hat. Sie ist im vergangenen September lanciert worden. Am 7. September 2017 bekommt nun der Bahnhof Zug die Ehre, auf einem Wertzeichen der Post verewigt zu werden. Der Frankaturwert der «Zuger Marke» ist 1.30 Franken. Dieser Betrag reicht derzeit aus, um einen A-Post-Midibrief (101 bis 250 Gramm) in der Schweiz herumzuschicken.
Bezüglich der Auswahlkriterien der Bahnhöfe, die auf dieser Dauermarkenserie zu finden sind, hält sich die Schweizer Post bedeckt. «Die Serie, bestehend aus 15 Dauermarken, wurde aus der Übersicht der rund 3500 Schweizer Bahnhöfe definiert», sagt die Post-Sprecherin Jacqueline Bühlmann. Kriterien seien die Architektur, die Geschichte, die Region, der Standort wie auch die Grösse gewesen. Wie Bühlmann erklärt, seien in mehreren Schritten immer wieder Bahnhöfe aus der Wahl gefallen, bis die 15 Schweizer Bahnhöfe bestimmt waren.
Wer die Liste der Bahnhofsmarken, die schon in Gebrauch sind und in diesem Jahr noch herausgegeben werden, betrachtet, bemerkt schnell: Es ist der gute eidgenössische Kompromiss gesucht worden. Bis jetzt gibt es Marken der Bahnhöfe Brig (0.85 Franken), Luzern (1 Franken), Bellinzona (1.50 Franken), Genf (2 Franken) und Basel (5.30 Franken). Im September kommen die Bahnhöfe von Appenzell (1.10 Franken), Zug (1.30 Franken), Interlaken Ost (1.40 Franken) und Scuol-Tarasp (1.80 Franken). Noch in diesem Jahr soll auch der Bahnhof Zürich (4 Franken) auf einer Dauermarke erscheinen. Der Berner Grafiker Marc Weller, der die Marken kreiert hat, richtet den Blick jeweils seitlich auf die kleinen und die grossen Tempel der Mobilität. Bei der Zuger Bahnhofsmarke eröffnet sich dadurch eine Sichtweise, die viele Pendler jeden Tag haben, aber kaum mehr wahrnehmen. Welche Frankaturwerte die fünf noch fehlenden Briefmarken der Bahnhofserie haben werden, sei noch nicht definiert. Sie werden laut der Post-Sprecherin Jacqueline Bühlmann «voraussichtlich als Ergänzungswerte produziert». Die Dauermarkenserie «Schweizer Bahnhöfe» ersetzt ja auch die etwas drögen «Pilzmarken». Deren Werte liegen alle unter der 1-Franken-Grenze. Welche Bahnhöfe noch abgebildet werden, will Bühlmann nicht verraten.
Die Höhe der Auflage der Zuger Bahnhofsmarke veröffentlicht die Post erst drei Jahre, nachdem ihr Verkauf eingestellt worden ist. Dies ist weltweit Usus und bedeutet für Briefmarkensammler einen Anreiz für ihr Hobby. Dauermarken sind in der Regel zwischen drei und fünf Jahren im Einsatz. Erfahrungsgemäss hat die Marke mit dem Luzerner Bahnhof die höchste Auflage, kostet doch der Versand eines Briefes mit A-Post derzeit 1 Franken. Die neue Zuger Dauermarke ist bereits das zweite Postwertzeichen der Stadt Zug innerhalb kurzer Zeit. Im Mai 2016 ist die Burg Zug (0.85 Franken) im Rahmen der Pro-Patria-Serie erschienen. Sie ist allerdings nicht mehr im Verkauf.
Speziell an Schweizer Briefmarken ist noch etwas anderes: Es fehlt der Hinweis, um welche Währung es sich handelt. Dass es der Franken sein muss, erschliesst sich aus dem Wort Helvetia. Da alle Werte ohne Komma ausgedrückt werden, zeigt, dass die Post den Rappen noch ehrt.