Die Landi hatte Ende Juni ihren Laden in Baar ersatzlos geschlossen. Doch nun ist klar: Schon bald feiert sie in Baar ein Comeback. Und dieses wird höchst spektakulär.
Die Landi Zugerland kauft das 13220 Quadratmeter grosse Trichema-Areal an der Lättichstrasse 4 in Baar. Damit endet eine jahrelange Suche, die Landi Zugerland-Chef Hans Bellmont viel Nerven gekostet und Frust gebracht hat.
Vorbei sind jetzt der Marathon und der dornenreiche Hindernislauf unter erschwerten Bedingungen. «Wir haben uns schon vor zwei Jahren um den Kauf des Trichema-Areals im Lättich bemüht», verrät Bellmont und ergänzt: «Wir freuen uns enorm, dass wir nun mit dem Kauf eine Lösung in Baar gefunden haben, die uns zudem viele Optionen offen lässt.»
Zur Erinnerung: Per Ende Juni 2017 schloss die Landi ihren Laden in Baar ersatzlos. Bellmont sagte damals gegenüber unserer Zeitung: «Wir suchen seit rund zehn Jahren vergeblich einen neuen Standort in der Gegend von Zug und Baar. Und wir sind auch jetzt noch immer mit Hochdruck am Suchen.»
Zur Genossenschaft Landi Zugerland gehören die Landi-Läden in Zug, Unterägeri, Rotkreuz und der Landi Shop in Menzingen sowie die Volg-Läden in Allenwinden, Hagendorn, Neuheim und Zug. Tüchtig ausgebaut wird schon bald die Landi Rotkreuz. Das Projekt Chäsimatt Rotkreuz ist ein gemeinsames Bauprojekt der Rotkreuzhof Immobilien AG von Kurt Müller und der Landi Zugerland. Es ist geplant, dass die beiden Grundeigentümer die Parzellen auf der Chäsimatt im Kern von Rotkreuz zusammenlegen. Zurzeit prüft der Kanton Zug den Bebauungsplan, über den die Rischer im nächsten Jahr an einer Gemeindeversammlung abstimmen werden.
Am heutigen Standort in Rotkreuz plant die Landi Zugerland einen 2000 Quadratmeter grossen Laden und einen Agrola TopShop mit Stromtankstellen. Im ganzen Projekt sind weitere Gewerbeflächen und rund 170 bis 200 Wohnungen vorgesehen. Von diesen Wohnungen übernimmt auch die Landi einige. Der Baustart wird frühestens Anfang 2020 erfolgen, vorausgesetzt, dass die Mitglieder dem nötigen Kredit für die Chäsimatt zustimmen werden.
Bereits Ende 2018 oder Anfang 2019 wird hingegen der neue Standort in Baar eröffnet. Die Landi bringt im Lättich in der bestehenden zweigeschossigen Halle mit je rund 4000 Quadratmeter Nutzfläche einen grösseren Landi-Laden, den Agrarhandel und die Administration unter. Mit dem Bau einer Autowaschanlage sollen die Investitionen abgerundet werden. Die restlichen Gebäude auf dem Trichema-Areal werden zum grössten Teil zurückgebaut. So bietet die grosse Parzelle viel Reserve für weitere Aktivitäten, die später realisiert werden sollen.
Nach dem Kauf der Riesenparzelle im Baarer Lättich stellt sich die Frage, wie es mit den Standorten in Zug und an der Langgasse in Baar (siehe Box) weitergeht. «Wir werden die Büros, den Laden und das Lager an der Grienbachstrasse in Zug vermieten», sagt Hans Bellmont. Die Autowaschanlage und die Tankstelle bleiben bestehen – genauso, wie der Volg-Laden. Ebenso werde mit dem Standort Langgasse in Baar verfahren, ergänzt der Landi Zugerland-Chef. «Wir wollten von der Generalversammlung eine Vollmacht, die Objekte verkaufen zu können. Doch die Versammlung war dagegen und will die Parzellen behalten und vermieten. Die Versammlung hat meiner Meinung nach weitsichtig entschieden, und ich bin damit sehr zufrieden.»
Charly Keiser
Am kommenden Samstag organisiert der Verein «Baarer-Verein Ab-Um-Aufbruch» ab 17 Uhr an der Langgasse 3 in Baar ein Um- und Aufbruchfäscht zu Ehren der alten Landi Baar. Nach der Schliessung der Landi am 1. Juli sind die neuen Mieter teilweise schon eingezogen. Jetzt feiert der Baarer Verein zusammen mit der Baarer Bevölkerung noch den Abschied und zugleich auch den Aufbruch zu einer neuen, grösseren Landi in Baar. (kk)