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Kameras, Dosierampeln und Lotsendienst – die Gemeinde Buchrain hat genug vom täglichen Verkehrschaos und schlägt dem Kanton Luzern Sofortmassnahmen vor.
Wer zu den Hauptverkehrszeiten den A14-Anschluss Buchrain passiert, braucht Geduld und Nerven. Auf den Strassen kommt es werktags täglich zu Staus und Wartezeiten. Zwar drängt der Kanton Luzern beim Bund auf einen schnelleren Ausbau des Anschlusses und der Autobahn. So soll die A14 schon 2033 statt erst 2040 auf sechs Spuren erweitert werden. Doch die Verkehrsüberlastung betrifft auch die umliegenden Kantonsstrassen. Eine Kurzumfahrung soll zwar auch dieses Problem lösen. Doch bis diese realisiert wird, dürften mindestens sieben Jahre verstreichen.
Das dauert zu lange, findet der Buchrainer Gemeinderat und macht deshalb Druck beim Kanton. Er hat in Zusammenarbeit mit der Gemeindeplanungskommission 30 Massnahmen zur Optimierung erarbeitet und zur Beurteilung eingereicht. Damit soll die laut einer Medienmitteilung vom Donnerstag «unbefriedigende Verkehrssituation» verbessert werden. Das sind die fünf wichtigsten Vorschläge:
Bezüglich Buslinienführung hat sich die Gemeinde zudem im Rahmen des ÖV-Berichts 2022–2025 an den Verkehrsverbund Luzern gewandt. Denn nicht nur wegen der Staus, sondern auch wegen der Siedlungsentwicklung soll der Bus Quartiere optimaler erschliessen.
All die vorgeschlagenen Massnahmen können aus Sicht des Gemeinderats sofort oder spätestens innert drei Jahren umgesetzt werden. Bauvorsteher Heinz Amstad ergänzt auf Anfrage:
«Uns ist klar, dass es sich im Prinzip bloss um eine Bittschrift handelt, doch wir wollen nicht warten, bis sich der Kanton bewegt, sondern proaktiv Ideen liefern, und wir hoffen auf einen konstruktiven Dialog.»
Die Medienstelle des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements bestätigt den Eingang der Eingabe. «Wir prüfen die Vorschläge aus Buchrain und schauen, welche davon allenfalls in die weitere Projektentwicklung mit einfliessen werden», sagt Sprecherin Joana Büchler. Der Kanton stehe ohnehin bereits im Austausch mit der Gemeinde wie üblich bei solchen Projekten.
Die Verkehrsprobleme und die aus Buchrainer Sicht zu lahme Reaktion des Kantons darauf sorgen im Dorf seit Jahren für Diskussionen. Bereits 2019 forderte der Gewerbeverein Buchrain-Perlen mittels Petition, dass die Strassenbauprojekte in diesem Raum prioritär zu behandeln seien.