Typologie
Von den Kurzfristigen bis zu den Perfektionisten: Welcher dieser Schenk-Typen sind Sie?

Während sich die einen lange den Kopf darüber zerbrechen, was sie ihren Liebsten schenken, scheint die Wahl bei anderen eher zufällig zu sein. Ein Versuch, die unterschiedlichen Schenk-Typen zu charakterisieren.

Tobias Söldi
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Die Kurzfristigen: Sie organisieren ihre Geschenke auf den letzten Drücker. Am Morgen des 24. Dezembers bahnen sie sich mit nervösem Blick und fahrigen Bewegungen einen Weg durch die Menschenmassen und hinein in Geschäfte. An Selbstkritik mangelt es den Kurzfristigen nicht, schwören sie sich doch jedes Jahr, dass sie die Geschenksuche beim nächsten Mal früher in Angriff nehmen werden. Immerhin: Ausser an diesem einen Tag bleiben sie vom Weihnachtsstress verschont.

Die Perfektionisten: Sie sind die Musterschülerinnen und -schüler in dieser Liste. Während andere sich noch darüber wundern, wie es plötzlich so kalt werden konnte, studieren sie bereits an Geschenkideen für die Liebsten herum – und das sogar mit Freude. Den Einkauf erledigen sie selbstverständlich vor dem grossen Ansturm auf die Läden, die Bestellungen geben sie rechtzeitig auf. Die Reaktionen bestätigen sie in ihrer Strategie: Die Perfektionisten treffen mit ihren Geschenken natürlich stets ins Schwarze.

Die Masslosen: Nur das Teuerste ist gut genug für diesen Schenk-Typ. Er oder sie meint es eigentlich gut («Das hast du verdient»), schiesst aber mit allzu kostspieligen Geschenken weit übers Ziel hinaus. Während die Verweigerer und die Kurzfristigen am Weihnachtsfest dann etwas beschämt auf den Boden schauen, bleibt bei den Beschenkten das Gefühl zurück, den Masslosen etwas schuldig zu sein. Auch wenn sie zugeben müssen: Schon irgendwie praktisch, etwas Grosses und Teures einfach so geschenkt zu bekommen.

Für die einen eine Qual, für die anderen eine Freude: Nicht alle schenken gleich gerne.

Für die einen eine Qual, für die anderen eine Freude: Nicht alle schenken gleich gerne.

Bild: Francesco Carta Fotografo/Moment RF

Die Sammler: Sie sind das ganze Jahr über auf der Suche nach potenziellen Geschenken. Wenn sie etwas entdecken, greifen sie zu – auch wenn sie noch keine Ahnung haben, wem und wann sie das Fundstück weitergeben. An Weihnachten wühlen sie sich dann durch ihr Geschenklager, um das passende Stück für die jeweilige Person zu finden. Wobei es schon mal vorkommen kann, dass ein sommerliches Geschenk den Weg unter den Weihnachtsbaum findet.

Die Verweigerer: Hoch und heilig versprechen sie sich: Wir schenken uns nichts, «dieses Mal aber wirklich». (Praktische Begründung: «Wir haben ja schon alles.» Romantische Begründung: «Du bist Geschenk genug.») Oft wird dann aber eine der beiden Parteien schwach und wartet am Weihnachtstag doch noch mit einer Überraschung auf («Nur etwas Kleines»), während die andere Partei notgedrungen vom Verweigerer zum Lager der Kurzfristigen wechselt.

Die Auf-Nummer-sicher-Gehenden: Kreative Geschenkideen sind von diesen Schenk-Typen nicht zu erwarten. Über die Jahre haben sie aber ein Arsenal an Geschenkmöglichkeiten zusammengetragen, die immer funktionierten – fast egal bei wem, egal zu welchem Anlass. Wer freut sich nicht über eine gute Flasche Wein, eine mit Schlaufen geschmückte Topfpflanze oder einen Bastkorb mit handgemachter Pasta und Tomatensauce aus dem Feinschmeckerladen?

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