Fussball
Der ESC Erstfeld hat zuerst dominiert, dann noch gezittert

Der ESC Erstfeld setzt seinen Siegeszug in der 3. Liga Gruppe 1 mit einem 2:1-Heimerfolg gegen den FC Hünenberg fort.

Urs Hanhart
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Damian Eller (am Ball) enteilt dem Hünenberger Ümit Celik.

Damian Eller (am Ball) enteilt dem Hünenberger Ümit Celik.

Bild: Urs Hanhart (Erstfeld, 9. April 2022)

Drittliga-Gruppe-1-Leader Erstfeld ist nicht zu stoppen. Am vergangenen Samstag fuhr er auf der heimischen Pfaffenmatt bereits seinen dritten Vollerfolg im Rahmen der Rückrunde ein. Mittlerweile hat das Team aus dem Eisenbahnerdorf schon seit sechs Runden keinen Punkt mehr abgegeben. Allerdings vermochte es beim Heimauftritt gegen den Tabellensiebten Hünenberg nicht über die volle Distanz zu überzeugen. «Es ist uns nie gelungen, Ruhe ins Spiel zu bringen. Wir haben trotz der deutlichen Führung zu wenig abgeklärt gespielt», bilanzierte ESC-Trainer Antonio De Oliveira nach dem Schlusspfiff.

Dann fügte er noch an:

«Meine Spieler haben einfach den Drang, mehr Tore zu erzielen, als wir eigentlich brauchen. Wir hätten cleverer agieren sollen. Aber die Hauptsache ist, dass wir weitere drei Punkte eingefahren und die Tabellenführung verteidigt haben. So gesehen ist der Plan aufgegangen und wir sind weiterhin auf Kurs.»

Zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten

Die Platzherren starteten wie die Feuerwehr und setzten die Gäste vom Anpfiff weg gewaltig unter Druck. Bereits nach wenigen Sekunden eröffnete sich Silvan Baumann die erste Grosschance. Allerdings war sein Abschluss zu unkonzentriert. Wenig später vergeigte Patrick Wyrsch eine nächste gute Gelegenheit, das Skore zu eröffnen. Schliesslich wurde das Auftaktfeuerwerk doch noch belohnt: Silvan Baumann, der von Pirmin Baumann mit einem massgeschneiderten Querpass bedient worden war, schob das Leder in der 23. Minute gekonnt zum 1:0 ein. Hünenberg blieb offensiv sehr diskret und gab diesbezüglich erst kurz vor der Pause ein erstes Lebenszeichen ab. Ein Weitschuss flog knapp am rechten Pfosten vorbei. Aber nach dem Seitenwechsel bewiesen die Zuger, dass sie durchaus auch Fussball spielen können. In der 50. Minute musste Erstfeld-Keeper Markus Bürgler sein ganzes Können in die Waagschale werfen, um den Ausgleich zu verhindern. Mit einer spektakulären Parade lenkte er einen knallhart getretenen Ball um den linken Pfosten. Bei den Platzherren fehlte im zweiten Durchgang Pirmin Baumann, der in der Halbzeit ausgewechselt wurde. Dadurch verlor der Angriff deutlich an Durchschlagskraft. Dennoch gelang den Urnern ein weiterer Treffer. Michael Planzer verwertete in der 77. Minute einen Penalty, den Silvan Baumann herausgeholt hatte, eiskalt zum 2:0.

Wer nun glaubte, die Partie sei damit entschieden, musste sich eines Besseren belehren lassen. Hünenberg steckte keineswegs auf, sondern setzte ab der 85. Minute zu einer fulminanten Schlussoffensive an. Das nun hauptsächlich auf weite Bälle setzende Gäste-Team kreierte plötzlich reihenweise Chancen und kam schliesslich in der Nachspielzeit durch Mario Bosnjak zum sicherlich verdienten 1:2-Anschlusstreffer. Letztlich brachte die De Oliveira-Elf den knappen Vorsprung nur mit Mühe und Not sowie dem Glück des Tüchtigen über die Runden.

Erklärtes Ziel ist die Aufstiegsrunde

Dank diesem hart erarbeiteten Heimerfolg hat der ESC Erstfeld seine Spitzenposition weiter gefestigt. Der Abstand zum Zweitplatzierten FC Baar, der allerdings eine Partie weniger ausgetragen hat, ist auf sechs Punkte angewachsen.

«Unser erklärtes Ziel ist die Teilnahme an der Aufstiegsrunde. Diesbezüglich sind wir auf gutem Weg, auch wenn noch acht Spiele ausstehend sind und noch einiges passieren kann», so De Oliveira, der noch ergänzte: «Sollten wir den Sprung in die Aufstiegsrunde schaffen, stehen uns vier ganz harte Matches bevor.»