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Sport (AZ, BT)
Semir Ressil hat sich beim FC Grenchen in den vergangenen sechs Jahren zum Führungsspieler entwickelt. «Ich träume davon, irgendwann mit dieser Mannschaft in die 1. Liga aufzusteigen. Dafür gebe ich alles», sagt der 31-Jährige.
Semir Ressil spielt seine sechste Saison im Dress des FC Grenchen. Der 31-jährige Aussenverteidiger ist zusammen mit Cédric Rihs der Dienstälteste im aktuellen Kader und der Drittälteste nach Scott Mbemba (32) und Samuel Zayas (34). Er sieht sich als Führungsspieler. Als einer, der das Team mit seinen Leistungen vorantreibt: «Ich gebe in jedem Spiel 110 Prozent auf dem Platz, bin zwar schon älter, renne den Jungen aber immer noch um die Ohren – das macht mich stolz. Die Athletik, die Ausdauer und die Schnelligkeit waren schon immer meine Stärken.»
Mit seinem Einsatz will er den unerfahreneren Teamkollegen ein Vorbild sein. Auf der anderen Seite habe er von den jungen Spielern, die im Verlauf der letzten Jahre zur Mannschaft gestossen sind, auch viel gelernt. «Ich spielte nie selber in einer U-Mannschaft. Was die Technik und die Taktik angeht, konnte ich viel abschauen von den Jungen», sagt Ressil. Auch Trainer Mirko Recchiuit, der das Team 2018 übernommen hat, sei mitverantwortlich gewesen, dass er «nochmals einen Riesenschritt nach vorne» gemacht habe. Insgesamt 95 Meisterschaftsspiele hat er mittlerweile für Grenchen in der 2. Liga und in der 2. Liga inter bestritten.
Aufgewachsen ist Ressil in Walliswil bei Niederbipp. Seine Karriere lancierte er mit sechs Jahren beim FC Herzogenbuchsee. Bei dem blieb er bis zum C-Juniorenalter und wechselte dann zum FC Langenthal. «Die Siege im Berner Cup mit den B- und dann auch mit den A-Junioren waren die grossen Highlights», erinnert er sich gerne an seine Nachwuchszeit. Auf die Saison 2008/09 kehrte er zu seinem Stammklub FC Herzogenbuchsee zurück.
Er trainierte mit der ersten Mannschaft, spielte vorwiegend im «Zwöi» in der 3. Liga. Als das Fanionteam 2010 in die 2. Liga abstieg, wurde er zum Stammspieler. 2011 gewann er den Berner Cup, im Jahr darauf den Meistertitel. «Mit zehn Punkten Vorsprung – das hat Spass gemacht», sagt er. Herzogenbuchsee konnte sich aber nicht in der 2. Liga inter behaupten und Ressil schaute sich nach dem Abstieg 2013 nach einem neuen Verein um. «Ich brauchte einen Wechsel, weil ich mich dort nicht mehr wohlfühlte. Ich passte nicht mehr in dieses Team und zum Klub», begründet er.
Die vergangenen zwei Halbsaisons waren geprägt von der Coronapandemie. Nicht der einzige Grund, weshalb Ressil seine bislang schwerste Zeit durchmachte. Er zog sich im September 2020 im Spiel gegen den FC Muri einen Mittelfussbruch zu. «Ich dachte zuerst an eine Prellung und ignorierte die Schmerzen lange», sagt er. «Ich spüre es auch heute noch.» Zufrieden ist er dafür mit den Leistungen des Teams in den letzten zwei Jahren: «Wir haben bewiesen, dass wir in diese Liga gehören.»
Die Physis und die Disziplin sieht er als grösste Stärken des Grenchner Kollektivs. «Jeder gibt immer alles – sonst bekommen wir etwas zu hören vom Trainer», sagt er. Nach dem 0:3 am Samstag in Rotkreuz beendet der FCG die dritte Vorrunde nach dem Aufstieg auf Platz neun. Das Team müsse konstanter auftreten, weiss Ressil: «Ich bin zufrieden mit unserer Spielweise, die Resultate sind aber doch etwas unter den Erwartungen. Wir haben die Top 5 angepeilt.» Sein langfristiges Ziel mit dem FC Grenchen ist ein zweiter Aufstieg: «Ich träume davon, irgendwann mit dieser Mannschaft in die 1. Liga aufzusteigen. Dafür gebe ich alles.»