Maske weg
Freude herrscht in der Solothurner Altstadt: «Endlich sieht man die Gesichter wieder»

Seit Monaten war die Maske ein steter Begleiter. Später kam dann das Zertifikat dazu. Ab Donnerstag kann man auf auf beides verzichten, es ist ein Schritt nach vorn und gleichzeitig auch zurück – zur Normalität. Darüber freut man sich in der Altstadt.

Enya Kopp
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Schnell wird in der Solothurner Altstadt klar: Es ist eine Erleichterung, dass die Maske weg ist. Doch die Stimmung ist noch etwas unwirklich, fast schon surreal. Eine Passantin meinte nur, sie habe sich gar nicht über die Lockerungen informiert. Andere sieht man mit erfreuten Gesichtern aus den Läden kommen, ganz ohne Maske.

In den Läden Solothurns stellt man sich auf neue Begebenheiten ein

Katharina und Fabian Rauch, Rauch's Gewürze und Tee, Solothurn.

Katharina und Fabian Rauch, Rauch's Gewürze und Tee, Solothurn.

Enya Kopp

Bei Rauch's Gewürz und Tee stossen wir auf zwei glückliche Gesichter. Katharina und Fabian Rauch, die Eigentümer des Ladens, erzählen uns von unterschiedlichen Erlebnissen seit dem Bundesratsentscheid am Mittwoch. Direkt nach den Lockerungen sei beispielsweise ein Kunde in den Laden gekommen und habe gefragt ob er die Maske nun überhaupt noch tragen müsse. Andere seien froh, wenn man ihnen noch immer die Möglichkeit bietet die Maske zu tragen. Rauchs sagen:

«Wir bieten unseren Kunden gerne die Möglichkeit, noch weiterhin die Maske zu tragen.»
Christine Sommer, Gänterli Bioladen, Solothurn.

Christine Sommer, Gänterli Bioladen, Solothurn.

Enya Kopp

Im Gänterli Bioladen, an der St. Urbangasse, empfand Christine Sommer die Lockerungen als befreiend. Die Kunden würden mit einem «Aha» reagieren, darüber dass man nun die Gesichter wieder sieht und die dazugehörende Mimik. Der Laden ist nicht riesig, daher sind gewisse Berührungspunkte zwingend. Die Rücksichtnahme aufeinander und das Verständnis für die Mitmenschen wünsche sich Sommer auch für die Zukunft. Sommer sagt:

«Es wäre schön, wenn man auch weiterhin Rücksicht nehmen könnte auf unsere Mitmenschen.»

Auch in der Bevölkerung sind die Lockerungen willkommen

Leandra Adler (links) und Valeria Sheak, Solothurn und Biberist.

Leandra Adler (links) und Valeria Sheak, Solothurn und Biberist.

Hanspeter Bärtschi

Beim Weitergehen in den Gassen treffen wir auf zwei junge Frauen. Die beiden sind erfreut darüber, die Maske und das Zertifikat nicht mehr dabei haben zu müssen. Leandra Adler meint, sie könne vor allem eines aus der Pandemie mitnehmen und zwar:

«Ich machte viele Entwicklungsschritte, durch die plötzliche Einschränkung und der Konfrontation mit sich selbst.»
Annalena Schor, Oberdorf

Annalena Schor, Oberdorf

Enya Kopp

Für Annalena Schor, aus Oberdorf, war es eine Erleichterung die Maske wegzulassen. Am meisten freue sie sich darauf, nicht mehr an so viele Dinge denken zu müssen und gemeinsam in einer Beiz sitzen zu können. Schor sagt:

«Wieder mit Ungeimpften ins Restaurant gehen zu können, darauf freue ich mich.»

Froh darüber die Maske in der Schule nicht mehr tragen zu müssen, sind auch die Enkeltöchter von Hans-Ulrich und Margarethe Lauener aus Herzogenbuchsee. Die Vier haben wir während ihres Stadtbummels getroffen. Hans-Ulrich Lauener ist einerseits erleichtert und andererseits, sagt er, sei auch eine gewisse Angst vor neuen Massnahmen vorhanden.

Hans-Ulrich und Margarethe Lauener-Walthert mit ihren Enkeltöchtern.

Hans-Ulrich und Margarethe Lauener-Walthert mit ihren Enkeltöchtern.

Hanspeter Bärtschi
Sven Holnaicher, Direktor Hotel H4, Solothurn

Sven Holnaicher, Direktor Hotel H4, Solothurn

Hanspeter Bärtschi

Sven Holnaicher, Direktor des Hotels H4, sagt, man müsse sich nun an die neue Situation gewöhnen. Auf der einen Seite sei es für ihn eine Befreiung:

«Ich freue mich auf die wieder mögliche Zusammenkunft mit Freunden.»

Auf der anderen Seite müsse man abwarten und schauen, wie auch die anderen Leute darauf reagieren. Jeder sei individuell und empfinde die Situation anders.