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Im Blumenstein ist ein Drachmophag, ein «Geldfresser», zu bewundern. Kreiert von Raumformer Anton Kaufmann, geschaffen für Museumsbesucher, die mit Geld nicht nur den Blumenstein unterstützen, sondern eine raffinierte Maschinerie starten.
Passiert ein Fünfliber den Eingangsschlitz des Drachmophag, entfesselt er mit seinem Rollen eine Dynamik in die gerahmten Blumenstein-Motive, welche die neue Spendenkasse zum Ereignis werden lassen. Es blinkt, glitzert, rumpelt und die ehemalige Schlossherrin Maria Franziska von Stäffis Mollondin gestattet einen Blick in ihr Schlafgemach, während Erbauer Franz Heinrich von Stäffis Mollondin nur listig blinzelt.
Tüfftler und Raumformer Anton Kaufmann, einschlägig bekannt als Toni Fuocco Kaufmann, hat das ungewöhnliche Objekt geschaffen. Ein Kunsthandwerker, der auf dem Reissbrett Wundersames entwirft, und es mit Metall und Schweissgerät lebendig werden lässt. «Für diesen speziellen Auftrag habe ich in der Schlossgeschichte geforscht und einige Trouvaillen nicht nur gefunden, sondern sie quasi eingerahmt», schmunzelt der Vater des Drachmophag. Kaufmann hat den «Geldfresser» gemeinsam mit seinem Team von 3D 8 H /Raumformer.ch – Pierre Alain Münger, Eva Furrer und Thomas Moser – geschaffen.
Finanziert wurde das Kunstwerk vom Förderverein Museum Blumenstein. Dessen Mitglied Rolf Sutter aus Selzach, freut sich mit Konservator Erich Weber über den Neuerwerb: «Museen wie das von der spätbarocken Wohnkultur Solothurns geprägte Blumenstein sind das historische Vermächtnis einer Region. Kulturgüter, die gepflegt und erhalten sein wollen – und dies kostet. Ein Förderverein wie der unsere ist dafür da, diese Aufgaben ideell und materiell zu unterstützen.»
Da rollte der Rubel
Selbstverständlich fütterte auch Rolf Sutter den Geldfresser und liess sich vom Blinken, Glitzern und Klingen überraschen. «Man entdeckt immer wieder neue Details und erfährt Unbekanntes über den Blumenstein.» Die Vernissage-Gäste folgten Anton Kaufmanns Appell, die Maschinerie auszuprobieren und liessen den Rubel buchstäblich rollen. Viele staunten, als sich der Vorhang des «Bildes für Erwachsene» hob und den Blick auf eine Szene freigab, deren Sujet hier nicht verraten und als Hingucker auf Neugierige wartet.
Nur so viel sei preisgegeben: Die Legende berichtet, dass Casanova einst in Solothurn weilte und auch hier seiner Lieblingsbeschäftigung nachging. Den Gästen gefiel die neue Spendenkassen, die bereits optisch mit den vielen Bilderrahmen aus dem Rahmen fällt und mit der Mechanik den Rahmen üblicher «Geldsammler» sprengt, so gut, dass die Schlange vor dem Drachmophag stetig wuchs.