FUSSBALL
FC-Wil-Höhenflug: Trainer Iacopetta hat schon wieder eine Wette verloren

Nach der 15. Challenge-League-Runde stehen die Wiler auf einem Aufstiegsplatz. Das kommt genau so überraschend wie die Tatsache, dass Innenverteidiger Genis Montolio ihr bester Torschütze ist. Dies wiederum kostet Trainer Brunello Iacopetta ein Nachtessen.

Simon Dudle
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Wils Trainer Brunello Iacopetta: Kleine teaminterne Wetten scheinen Ansporn für seine Spieler zu sein.

Wils Trainer Brunello Iacopetta: Kleine teaminterne Wetten scheinen Ansporn für seine Spieler zu sein.

Bild: Martin Meienberger, Freshfocus

Es läuft dem FC Wil weiterhin wie geschmiert. Nach der 15.  Challenge-League-Runde grüsst er von Tabellenplatz zwei und würde aufsteigen, wenn die Saison nun vorbei wäre. Werden Leader Stade Lausanne-Ouchy noch drei Punkte wegen zu spät oder gar nicht eingereichter Unterlagen abgezogen, wie vom Verband angekündigt, wären die Wiler gar Tabellenführer. Da Ouchy Rekurs dagegen eingereicht hat, bleiben die Punkte vorderhand auf dem Konto der Waadtländer.

Apropos Punkte: Deren 29 sind es aktuell beim FC Wil. In der letzten Saison musste die 24. Runde und der März ins Land ziehen, bis so viele Zähler eingespielt waren.

Beeindruckend ist vor allem, dass sich die Wiler auch von späten Rückschlägen nicht aus dem Konzept bringen lassen. In den letzten beiden Partien gegen Schaffhausen und Thun kassierten sie jeweils nach der 80. Minute einen Gegentreffer, reagierten darauf aber je mit zwei noch späteren Toren.

Montolio erzielte alle Tore nach einem Eckball

Der Wiler Höhenflug kommt für viele unerwartet. Genauso wie die Tatsache, dass Genis Montolio aktuell bester FC-Wil-Torschütze ist. Genis Montolio? Ein 26-jähriger Innenverteidiger aus Spanien, der im Sommer vom der zweiten Mannschaft des FC Zürich zu Wil wechselte.

Wuchtig setzt Genis Montolio jeweils zu den Kopfbällen nach Cornern an. Wie hier beim Spiel in Yverdon, wo er die Wiler in Führung brachte.

Wuchtig setzt Genis Montolio jeweils zu den Kopfbällen nach Cornern an. Wie hier beim Spiel in Yverdon, wo er die Wiler in Führung brachte.

Bild: Pascal Müller, Freshfocus

Alle fünf Tore hat er nach einem Eckball erzielt – vier davon per Kopf. Das Muster ist meistens gleich. Montolio pirscht sich aus dem Rückraum heran und geht dann mit viel Luftverdrängung in den Zweikampf. Auch in Thun traf Montolio und brachte die Wiler nach einem Corner Lavdim Zumberis in Führung. Mit dem fünften persönlichen Treffer dieser Saison – dazu kommt einer im Cup – hat er eine Wette gewonnen. Und zwar gegen Trainer Brunello Iacopetta. Dieser versprach, dass er Montolio und dessen Frau ein Nachtessen bezahlt, wenn dieser fünf Tore erzielt.

Umar Saho (Bild) bekommt von FC-Wil-Trainer Brunello Iacopetta neue Schuhe bezahlt.

Umar Saho (Bild) bekommt von FC-Wil-Trainer Brunello Iacopetta neue Schuhe bezahlt.

Bild: Martin Meienberger, Freshfocus

Neue Fussballschuhe für Torschütze Saho

Es ist nicht die erste Wette, welche der Wiler Trainer verliert. Umar Saho muss er neue Fussballschuhe bezahlen, weil dieser seine Torpremiere erlebte. Für den Wiler Übungsleiter wird es also langsam teuer. Dieser relativiert:

«Ich hole mir das Geld jeweils wieder zurück. Und zwar wenn es gegen die Spieler darum geht, von der Strafraumlinie aus die Latte des Tores zu treffen.»

Gibt es auch Wetten und somit Anreize für den Cup-Achtelfinal am Mittwoch gegen Sion? «Wir machen etwas. Was es ist, bleibt allerdings intern», sagt Iacopetta.

1800 Tickets waren bis am Sonntag

Am Mittwoch gastiert der Super-League-Klub FC Sion zum Cup-Achtelfinal im Bergholz. Bis am Sonntag waren 1800 Tickets abgesetzt, wobei die 700 Sitzplätze umfassende Haupttribüne bereits ausverkauft ist. Laut FC-Wil-Medienchef David Hugi werden 2500 bis 3000 Fans erwartet. Werden zwei Wiler Teamstützen gegen Sion auflaufen können? Captain Philipp Muntwiler musste am Freitag beim 3:1-Auswärtssieg in Thun eine Viertelstunde vor Schluss angeschlagen raus. Kastrijot Ndau gehörte im Berner Oberland wegen überdehnter Bänder nicht dem Aufgebot an. Laut Hugi sieht es bei beiden «tendenziell gut» aus für Mittwoch. Die Entscheidung steht aber noch aus. (sdu)