Nun soll es klappen in der NLB: Rückkehrer Nick Rütters zweiter Anlauf mit dem Tischtennisclub St.Gallen

Nach unruhigen Jahren will sich der TTC St.Gallen in der NLB etablieren. Der 21-jährige Nick Rütter nimmt dabei die zentrale Rolle ein.

Ives Bruggmann
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Nick Rütter ist gestärkt zum TTC St.Gallen zurückgekehrt: «In Deutschland habe ich enorm profitiert.»

Nick Rütter ist gestärkt zum TTC St.Gallen zurückgekehrt: «In Deutschland habe ich enorm profitiert.»

Ralph Ribi

Der Tischtennisclub St.Gallen ist zurück in der NLB. Und mit ihm auch das Eigengewächs und Aushängeschild Nick Rütter. Der 21-jährige Horner kehrte auf die vergangene Saison zu seinem Stammverein heim und steuerte einen massgeblichen Anteil zum Aufstieg in die zweithöchste Liga des Landes bei.

Vor drei Jahren – nach dem Abstieg St.Gallens in die NLC – entschied sich Rütter, seine Tischtenniskarriere in Deutschland voranzutreiben. Er wechselte in die vierthöchste Liga zum TTC Bietigheim-Bissingen. Währenddessen stieg der TTC St.Gallen sogar bis in die 1. Liga ab. Nun ist Rütter zurück und gleichzeitig um einige Erfahrungen reicher. «Ich habe enorm profitiert», sagt der Rechtshänder. Vor allem die Einstellung zum Sport sei in Bietigheim eine ganz andere gewesen.

«Da arbeitet der Gegner häufig mit Psychotricks. Daran musste ich mich zuerst gewöhnen.»

Das Niveau in der deutschen Regionalliga sieht Rütter in etwa zwischen der NLA und der NLB der Schweiz .

Der Ligaerhalt ist wichtig für den Verein

Mit der Nummer eins Rütter, der in der zweithöchsten Tischtennis-Kategorie A19 geführt wird, Spielertrainer Michal Kubat und Jozef Ondis, beide A18, stellt der TTC St.Gallen in der NLB eine konkurrenzfähige Equipe. «Wir wollen keine Liftmannschaft mehr sein», sagt Klubmanager Reinhard Vilic, der gleichzeitig als Chef Leistungssport des Ostschweizerischen Tischtennisverbandes amtet. Drei Teams dieser Liga seien auf Papier stärker einzustufen. «Wir wollen auf alle Fälle den Ligaerhalt schaffen», so Vilic, um gleich hinzuzufügen: «Wir müssen.»

Rütter nimmt bei diesem Unterfangen die Hauptrolle ein. «Er hat praktisch keine Schwäche und kann der Mannschaft mit seinen Siegen Sicherheit geben», sagt Vilic. Spielerisch und mental habe sich der Rückkehrer in Deutschland extrem weiterentwickelt.

Kubat und Rütter verstehen sich

Ein wichtiges Argument war für Rütter bei seiner Rückkehr vor einem Jahr Spielertrainer Kubat. Mit dem Tschechen trainiert der Horner seit über sechs Jahren gemeinsam. «Wir verstehen uns sehr gut – auch ausserhalb der Halle», sagt Rütter. Weil beide ein ähnliches Niveau aufweisen, spornen sie sich gegenseitig zu Höchstleistungen an. Durch die unzähligen gemeinsamen Übungseinheiten kennen sich die beiden in- und auswendig. Das kommt dem TTC St.Gallen wiederum im Doppel zugute. Dort bildeten Rütter/Kubat in der vergangenen NLC-Saison ein schier unbesiegbares Duo.

Der tschechische Spielertrainer Michal Kubat und Nick Rütter bilden ein harmonierendes Doppel.

Der tschechische Spielertrainer Michal Kubat und Nick Rütter bilden ein harmonierendes Doppel.

Ralph Ribi

Er spielt nicht des Geldes wegen

Rütter beendete im vergangenen Jahr seine Sportlerlehre als Konstrukteur beim Technologiekonzern Bühler in Uzwil. Diese ermöglichte es ihm, viel zu trainieren und an den Wochenenden in Deutschland zu spielen. In der Schweiz ist es aber unmöglich, als reiner Profi vom Tischtennis leben zu können. Dennoch entschied sich Rütter für die Rückkehr zum TTC St.Gallen, um seine berufliche Laufbahn voranzutreiben. Nach der technischen Berufsmaturität, die er kürzlich abschloss, wird er im Januar ins Militär einrücken. Danach möchte er erst einmal auf seinem erlernten Beruf arbeiten. Tischtennis sieht Rütter mittlerweile als ambitioniertes Hobby an. «Ich mache es nicht des Geldes wegen, sondern, weil es mir Spass macht.» Ein grosses Ziel hat er dabei:

«Ich möchte einmal in der NLA spielen. Am liebsten natürlich mit St.Gallen.»

Zuerst steht jetzt aber die neue Saison in der NLB an. Der Start erfolgt am Samstag, 5.September, um 15Uhr, in der Turnhalle Mühlizelg in Abtwil statt. Der eigentliche Spielort des TTC St.Gallen, die Turnhalle Zil, ist aufgrund des Umbaus noch nicht bezugsbereit. Mit Ostermundigen kommt ein Gegner nach St.Gallen, der in Reichweite liegen sollte. «Wir freuen uns extrem und wollen unbedingt mit einem Sieg starten», sagt Rütter.