Leserbrief
Die Indiskretionen lassen viele Fragen offen

«Berset und der ‹Blick›: Die geheimen Corona- protokolle», Ausgabe vom 14. Januar

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Die neuen Erkenntnisse zu Amtsgeheimnisverletzungen im Gesundheitsdepartement sind Zündstoff. Dass der damalige Kommunikationschef Peter Lauener in «weiser Voraussicht» die Medien über geplante Entscheide des Bundesrates informiert hat, scheint nun belegt.

Coronaskeptiker hatten schon damals vermutet, dass die Medien (allen voran «Blick», «Tages-Anzeiger» und SRF) unkritisch im Boot des Bundesrates mit ruderten. Sie haben diesen den Vorwurf gemacht, sie seien Staatsmedien und wurden dafür als Verschwörungstheoretiker abgetan. Jetzt ist es aufgeflogen und man müsste eigentlich die Erwartung haben dürfen, dass das Konsequenzen hat. Weit gefehlt!

Bezeichnend dafür, dass man aus der ganzen Sache nichts lernen will, ist, dass Bundesrat Alain Berset sich lieber als Opfer darstellt, als zuzugeben, dass es ihm in seiner Rolle als Gesundheitsminister ganz gelegen kam, dass die steinigen Corona- Entscheidungswege durch die Medien etwas geebnet wurden. Man kann nicht einmal ausschliessen, dass gar er von diesem Informationstransfer gewusst hat. Ein weiteres Indiz ist, dass man versucht, die Einvernahmen durch Peter Marti als unrechtmässig zu bezeichnen, statt Verletzungen des Amtsgeheimnisses von solcher Tragweite entsprechend zu ahnden.

Erst das Theater um falsche Behauptungen zur Schutzwirkung der Impfung und jetzt diese «Informationspanne»: Die Schwurbler hatten einmal mehr recht! Ich lerne daraus: Hinterfrage jedes Katastrophenszenario, welches durch den Bund und die Medien breitgeschlagen wird, denn dahintersteckt vieles, was uns diese Opportunisten nicht sagen, nur um die Panikfassade aufrechtzuerhalten.

Wäli Kammermann, Dallenwil


Besten Dank für den aufrüttelnden Artikel zu den Leaks im Eidgenössischen Departement des Innern (EDI). Noch sind viele Fragen offen, vor allem aber, welche Motivationen hinter den Indiskretionen stehen, beziehungsweise welche Gegenwerte die Informanten von den Begünstigten erhalten haben.

Jörg Fritschi, Obernau