Leserbrief
Zeigt sich hier die Ignoranz unserer Politiker?

Zum aktuellen Zuger Amtsblatt

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Veränderung ein Bestandteil unseres Lebens. Doch wenn diese Veränderung dazu führt, dass unser Zuger Amtsblatt an Nutzen und Verständlichkeit verliert, müssen wir uns fragen, ist das der Weg, den wir gehen wollen? Seit Anfang 2023 gibt es das handliche und übersichtliche Zuger Amtsblatt inklusive Marktteil nicht mehr. Das Amtsblatt kann man nur noch bei den örtlichen Gemeindeverwaltungen abholen oder per Internet abrufen. Der Marktteil kommt in jeden Haushalt, wird aber von Woche zu Woche dünner. Die Einfachheit, die das Amtsblatt auszeichnete, ist verschwunden, das macht es schwer, einen klaren Überblick zu gewinnen.

Das überarbeitete Amtsblatt ist eine verwirrende Sammlung von Details und fehlenden Informationen. Es sind nicht nur die Details, die uns überfluten, sondern es fehlen auch wichtige Informationen, wie etwa die Angaben der Einwohnergemeinden, Bürgergemeinden, Korporationsgemeinden und Kirchgemeinden. Das neue Marktblatt ist nun oft so dünn, dass es eine Frage der Zeit ist, wie lange dies noch erscheinen wird. Für das einheimische Kleingewerbe ist es jedoch eine wichtige Plattform für Inserate.

Das neue Amtsblatt kostet rund 173000 Franken pro Jahr. Ziemlich viel Geld, für etwas, das man auf der Gemeinde holen muss und so unübersichtlich ist, dass einem das Lesen vergeht. Die Bevölkerung bezahlt also für etwas, was nicht seinem Zweck dient. Oder soll vielleicht die Bevölkerung nicht mehr über alles informiert werden, sodass unsere Politiker noch mehr Narrenfreiheit bekommen? Die Wahlen sind nahe. Lassen Sie uns dies als eine Gelegenheit nutzen, Verantwortung einzufordern. Wahltag könnte auch Zahltag sein – und das mit gutem Grund.

Franz Räber, Unterägeri