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Meinung
Leserbriefe ZZ
«Blackfacing ist schön», Ausgabe vom 4. Februar
Wie immer ist es sinnvoll, zuerst die Begriffe zu definieren: Satire ist die überspitzte Darstellung eines nach Ansicht des Satirikers gesellschaftlichen Missstands. Marco Rima ist ein durch und durch politischer Mensch, wie Thomas Brändle oder Andreas Thiel. Sie sind nicht zu vergleichen mit Emil, der nie politisch sein wollte, und es beim Schweizermacher eben doch war.
Marco Rima wehrt sich zu Recht gegen die politische Korrektheit und gegen die Woke-Ideologie. Natürlich vermischt er Politik und Kultur, aber das ist die Aufgabe von Satirikern. In einer Zeit, in der unser Humor und unsere Kultur durch Fanatiker zerstört wird, braucht es Menschen wie Rima dringendst. Und wenn ein Leserbriefschreiber in der einen Zeitung etwas gegen prollige Unterhaltung der 1990er-Jahre hat, muss ich sagen, dass mir diese prollige Art zehnmal lieber ist als die seelenlosen Shows von heute, in der alles klinisch sauber ist und die Witze so korrekt, dass nur der lachen muss, der eh nichts begriffen hat.
Ich sehne mich nach dem Frauenbild der 1990er-Jahre (nur in der Unterhaltung!), wo Frauen noch Frauen waren und nicht geschlechtslose Hüllen, wie heute in den Shows. Wenn mal ein Busen zu sehen war, was soll’s. Davon ging die Welt nicht unter. Schaut euch die Shows der 1990er an, sie waren oft derb, aber sie waren lustig. Heute nehmen sich moderne Männer das Recht heraus, für Frauen zu reden und zu erklären, was ihnen guttut und was nicht. Komisch, dass dies nur von linken Politikerinnen und Politiker zu hören ist. Ich habe noch nie gehört, dass sich eine Frau, die voll im Leben steht, für Gender oder solche Themen interessiert. Sie interessieren sich für die echten Probleme, wie zum Beispiel sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz et cetera.
Marco Rima tut mehr für unsere Gesellschaft als alle politisch Korrekten und alle Woker zusammen. Seine Zeit kommt erst. Wenn die politisch Korrekten und alle Woker von der Bildfläche verschwunden sind, wird es für alle besser sein. Vielleicht können wir dann auf einem höheren Niveau über die echten Probleme diskutieren. Ich würde mich darauf freuen.
Michel Ebinger, Rotkreuz